Studie aus den Niederlanden: Kinder von älteren Eltern genießen bessere Erziehung

Nürnberg - Bei der Kindererziehung scheiden sich oft die Geister. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Modelle - von bedürfnisorientiert bis autoritär. Laut einer Studie hat jedoch auch das Alter der Eltern Einfluss auf eine gute Erziehung. Doch es gibt auch Kritik.

Es sind gute Nachrichten für alle, die spät Eltern werden: Laut einer niederländischen Studie verhalten sich Kinder von älteren Eltern oft weniger aggressiv oder problematisch. Die Autorinnen und Autoren der Studie stützten sich bei ihrer Analyse auf Daten aus vier unterschiedlichen Registern mit Angaben zum Verhalten von Kindern. Diese wurden von Eltern, Lehrern oder den Kindern selbst gemacht. Rund 33.000 Datensätze mit Geburten ab dem Jahr 1980 sind in die groß angelegte Analyse eingeflossen.

Das Durchschnittsalter der Mütter in der Studie lag bei 31 Jahren, das der Väter bei 33 Jahren. Der Ausdruck "ältere Eltern“ bezieht sich somit nur auf den Vergleich zu den jüngeren Eltern in der Studie. Je älter vor allem die Mütter waren, desto ausgeglichener war das Verhalten der Kinder im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren.

Kritik an der Studie

Statistikerin Mariëlle Zondervan-Zwijnenburg versucht das Ergebnis der Auswertung folgendermaßen zu erklären: Ältere Eltern haben durch mehr Lebenserfahrung und mehr Selbstbewusstsein womöglich einen besseren Erziehungsstil entwickelt. Sie gehen sensibler auf das Kind ein und geben mehr Strukturen vor. Zudem könnten ältere Eltern eher vorausschauende Menschen sein, die Kinder bewusster und geplanter in die Welt setzen. Auch die innere Dankbarkeit für die späte Elternschaft könnte eine Rolle spielen. Die Erklärungsansätze sind allerdings nur reine Hypothesen und noch nicht wissenschaftlich bewiesen.

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Kritikerinnen und Kritiker der Studie merken an, dass Eltern im höheren Alter eventuell bedachter reagieren und weniger Auffälligkeiten ihrer Kinder bei der Befragung angaben. Die Aussagen der Eltern können daher nicht als objektiv betrachtet werden. Die einzig zuverlässigen Beobachter seien die Lehrerinnen und Lehrer in der Studie. Zudem seien nur Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren in die Auswertung eingeflossen, sodass nur ein sehr beschränktes Altersspektrum betrachtet wurde.