Schäden vermeiden

Autositze reinigen: So entfernen Sie Flecken richtig

Svenja Strunz

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11.10.2022, 08:23 Uhr
Eine regelmäßige Autoreinigung ist grundsätzlich zu empfehlen. 

© WavebreakmediaMicro via www.imago-images.de Eine regelmäßige Autoreinigung ist grundsätzlich zu empfehlen. 

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Eine regelmäßige Autoreinigung ist grundsätzlich zu empfehlen. Denn Flecken auf den Sitzpolstern sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch unangenehm riechen. Doch das ist noch nicht alles. Wie eine Studie der britischen Aston-Universität zeigt, tummeln sich im Fahrzeuginneren mehr Bakterienstämme als auf gewöhnlichen Toiletten. Ein Grund mehr, um den Innenraum Ihres Autos mal wieder gründlich zu reinigen.

Der beste Schutz beginnt bei der Vorsorge. Denn wer seine Sitze durch Decken oder Sitzauflagen schützt, kann Flecken auf dem eigentlichen Sitz verhindern. So müssen Mitfahrer auch nicht auf Essen und Trinken während der Fahrt verzichten. Auch Schutzbezüge sind hilfreich, um die Sitzpolster zu schützen, vor allem dann, wenn kleine Kinder oder Hunde auf der Rückbank mitfahren. Die Sitzbezüge lassen sich meist gut abwischen und in der Waschmaschine waschen, einige sind auch wasserdicht. Flüssigkeiten und Krümel sind somit nicht länger eine Gefahr für die Sitze. Universalbezüge passen auf die Vordersitze der meisten Fahrzeugmodelle, für eine durchgehende Rückbank hinten gibt es angepasste Bezüge.

Wer sein Auto gründlich putzen möchte, sollte damit beginnen, es zunächst auszumisten. Somit steht den Reinigungsarbeiten nichts mehr im Wege. Anschließend sollten Sie den Innenraum gründlich aussaugen, um den groben Schmutz zu entfernen. Bei Kunststoffen und Leder ist jedoch Vorsicht geboten: Die Staubsaugerdüse kann auf weicheren Materialien Kratzer und Spuren hinterlassen. Der ADAC empfiehlt daher, für die Sitzpolster eine Bürste als Staubsaugeraufsatz zu verwenden. Anschließend kann es auch schon ans Eingemachte gehen.

Besonders pflegeleicht sind Autositze aus Leder oder Kunstleder. Der Vorteil: Sie verschmutzen weniger als Autositze mit Stoffbezug. Bei der Reinigung ist jedoch besondere Sorgfalt geboten:

Bei zu starkem Druck auf das Material oder säurehaltigen Reinigern kann sich die Farbe lösen und die Oberfläche des Autositzes rau werden. Für eine besonders schonende Reinigung empfiehlt der NDR eine kleine Menge Sattelseife und einen fusselfreien Lappen. Der ADAC rät zudem zu der Verwendung von Mikrofasertüchern. Zudem bietet sich ein spezieller Reinigungs- beziehungsweise Pflegeschaum an. Damit das Leder nach der Reinigung nicht brüchig wird, ist eine gründliche Pflege wichtig. Spezielle Pflegeprodukte aus dem Fachhandel eignen sich hierfür wunderbar. Bei Bedarf kann man oftmals auch alle Produkte von Lederseife über Mikrofasertuch bis Lederpflege als Set kaufen.

Weitere Informationen zur Reinigung von Leder finden Sie in unserem Beitrag.

Für leichte Flecken oder Gerüche reichen ein Reinigungsmittel, gegebenenfalls etwas Wasser und eine weiche Bürste oder ein Mikrofasertuch vollkommen aus. Empfehlenswert sind hier spezielle Polsterschaumprodukte. Je nach Reinigungsmittel feuchtet man die verschmutzten Stellen entweder an oder gibt den Reiniger direkt darauf. Anschließend reibt man das Mittel sanft ein und lässt es auf dem Autositz einwirken. Dann wischt man entweder mit Wasser nach oder kann die Stelle komplett trocknen lassen und verbleibende Reiniger- und Schutzreste absaugen - auch das hängt wieder vom Reinigungsmittel ab.

Sitzt der Schmutz tiefer und sind die Flecken hartnäckiger, empfiehlt der ADAC eine intensive Autositzreinigung mit dem Nasssauger. Allerdings sollten Sie darauf achten, eine solche Polsterreinigung an warmen Tagen durchzuführen, da sich dabei viel Wasser in den Sitzen absetzt und die Sitze daher über einen längeren Zeitraum trocknen müssen.

Bei der Reinigung von Autositzen aus Stoff braucht es nicht immer spezielle Produkte aus dem Fachhandel. Auch Hausmittel können dabei nützlich sein, wie etwa Rasierschaum. Laut dem NDR soll der Schaum für verschiedene Arten von Flecken geeignet sein, wie beispielsweise Wasserflecken und Fettflecken. Der Vorteil: Rasierschaum ist günstig und hinterlässt keinen unangenehmen Geruch.

Auch Essig soll bei der Reinigung helfen. Alles, was Sie dafür tun müssen, ist, ein paar Esslöffel Essig in lauwarmes Wasser zu geben und die Flüssigkeit mit einem Schwamm auf die Flecken zu tupfen. Nach ein paar Minuten können Sie dann die behandelte Stelle mit einem feuchten Lappen abwischen. Essig hilft zudem gegen unangenehmen Gerüche, da er antibakteriell wirkt.

  • Reiniger testen: Bevor Sie ein bestimmtes Mittel verwenden, sollten Sie es vorab immer an einer unauffälligen Stelle testen. Überprüfen Sie, ob es den Stoff oder das Leder verfärbt.
  • Flecken schnell entfernen: Stellen Sie eine Verschmutzung fest, sollten Sie diese schnellstmöglich beheben. Achten Sie darauf, den Schmutz nicht in den Stoff zu reiben, da dieser sonst noch tiefer in den Sitz gerät.
  • Keine "scharfen" Reiniger verwenden: Achten Sie am besten immer darauf, pH-neutrale Mittel zu verwenden.
  • Generell sollten Sie mit wenig Wasser arbeiten, da sonst schnell ein modriger Geruch aufkommen kann, wenn die Feuchtigkeit im Sitz verbleibt.
  • Regelmäßig reinigen: Mindestens zwei Mal pro Jahr.

Lassen sich Verschmutzungen nicht mehr selbst entfernen, kann ein professioneller Dienstleister helfen. Die Kosten für die Reinigung von Autositzen, Innenraum und Teppichen können jedoch relativ hoch sein. Allerdings sollte das Auto im Nachhinein wie neu riechen und wesentlich besser aussehen.

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