Modellpalette aufgewertet - Neues SUV in Planung

Dacia-Strategie: Bezahlbar statt billig

28.2.2023, 14:10 Uhr
Dacia-Modellpalette: Jogger, Sandero Stepway, Duster, Spring und Sandero (von links nach rechts).

© Hersteller Dacia-Modellpalette: Jogger, Sandero Stepway, Duster, Spring und Sandero (von links nach rechts).

Seit dem Start der Marke im Jahr 2005 haben sich die Modelle von Dacia einen Namen gemacht: Sie gelten weithin als besonders erschwinglich. In diesen Tagen wertet die rumänische Renault-Schwester zeitgleich alle Modelle durch ein Facelift auf. Das ist Teil einer Strategie, mit der man moderner und schicker auf den Kunden wirken möchte. Neu ist beispielsweise eine Ausstattungsvariante namens „Extreme+“, die mit markanter Outdoor-Optik um Käufer wirbt.

Vier Modellreihen

Für den erfolgreichen Auftritt in Deutschland reichen Dacia nur vier Modellreihen. In Zahlen: Im vergangenen Jahr wurden vom Kleinwagen Sandero 18.500 Einheiten verkauft, vom SUV Duster 16.000, vom Familienvan Jogger 9500 und vom Elektro-Mini Spring 14.400. Der Kompaktvan Lodgy hat sich 2022 aus dem Modellprogramm verabschiedet. Aus den rund 2000 Neuzulassungen des Debütjahres 2005 sind zuletzt also rund 60.000 geworden, die meisten für den lukrativen Privatmarkt. Der Marktanteil in Deutschland ist auf 2,3 Prozent gewachsen.

Elektrischer Auto-Zwerg im robusten Outdoor-Look: Dacia Spring Extreme.

Elektrischer Auto-Zwerg im robusten Outdoor-Look: Dacia Spring Extreme. © Hersteller

Von den hierzulande angebotenen Dacia-Modellen haben wir den batterieelektrischen Spring und den Jogger exemplarisch herausgegriffen. Ersterer ist ein 3,73 Meter kurzes City-Car im Gewand eines kleinen SUVs, das als „Kwid“ ursprünglich für den indischen Markt entwickelt worden ist, die Elektrifizierung erfolgte dann in China. Seit 2021 wird der Mini-Stromer unter neuem Namen auch in Deutschland vertrieben. Ab Sommer bekommt der Spring mehr Power, in der Version „Extreme“ leistet er 48 kW/65 PS und kostet ab 24.550 Euro. Die Basisvariante mit 33 kW/45 PS kommt auf einen Einstiegspreis von 22.750 Euro.

Stromer für die Stadt

Der Stadt-Stromer ermöglicht ein flexibles Laden der 26,8 kWh-Batterie mit Wechselstrom (nur einphasig und bis 6,6 kW) sowie optional mit Gleichstrom, dann bis 30 kW. In letzterem Fall – beim Schnellladen also – ist die Batterie nach Herstellerangaben binnen einer Stunde befüllt. Die Reichweite gibt Dacia etwas vollmundig mit 305 Kilometern an, der Wert bezieht sich allerdings auf den City-Zyklus der WLTP-Norm.

Zum ersten Fahreindruck: Im Sprint rollt der 45-PS-Spring flott und leise los, Tempo 50 erreicht der nur knapp 1000 Kilo wiegende Fünftürer in 3,9 Sekunden. Danach lässt der Durchzug (mit maximal 125 Newtonmetern Drehmoment) bald zu wünschen übrig, die angekündigte stärkere Version wird es besser machen. Die Spitze von rund 130 km/h stellt sich beim Basismodell nach langem Anlauf ziemlich mühsam ein. Für Autobahnen ist das kleine Auto nun mal nicht gedacht. Manche Insassen dürften wohl über die Fahrwerksabstimmung klagen, weil sie Unebenheiten doch ziemlich ungefiltert spüren lässt. Die Lenkung, Servo immerhin, vermittelt ein synthetisches Gefühl. Von Premium-Ansprüchen ist man hier weit entfernt, wovon auch der leicht wacklige Innenspiegel zeugt. Einen Startknopf gibt es nicht, stattdessen muss der Schlüssel nach alter Sitte im „Zündschloss“ gedreht werden. Auch eine klassische Handbremse hat Dacia verbaut.

Den bis zu siebensitzigen Jogger gibt es demnächst auch mit Vollhybrid-Antrieb.

Den bis zu siebensitzigen Jogger gibt es demnächst auch mit Vollhybrid-Antrieb. © Hersteller

Als alltagstaugliches Familienauto eignet sich der 4,55 Meter lange Jogger zweifellos besser. Er offeriert bis zu sieben Sitzplätze, dann in drei Sitzreihen. Je nach Bestuhlung passen zwischen 160 bis 1819 Liter in das Gepäckabteil. Gut gefällt die modulare Dachreling, die sich zum rasch zum Gepäckträger umfunktionieren lässt, der eine Last von achtzig Kilogramm verträgt. Die Jogger-Plattform erlaubt viele Antriebsarten – zum reinen Benziner und zur Autogasvariante gesellt sich im Spätsommer der Vollhybrid „140“, einen ersten Fahrbericht lesen Sie hier.

Auch beim Jogger rühmt sich Dacia eines hohen Privatkundenanteils, er beträgt 79 Prozent. Zu den Preisen: Für den fünfsitzigen TCe 110 in der Ausstattungslinie „Extreme+“ werden günstige 21.150 Euro aufgerufen. An Bord sind unter anderem Multimediasystem inklusive Navigation, Klimaautomatik, Einparkhilfe, modulare Dachreling, elektrische Parkbremse, 16-Zoll-Aluräder und schlüsselloser Zugang. Die genormte Verbrauchsangabe liegt bei 5,6 l/100 km, entsprechend 127 g/km CO2. Für den Sprint auf Tempo 100 werden 10,5 Sekunden genannt. Maximal läuft der Jogger mit dem Einliter-Dreizylinder 174 km/h schnell.

Mit dieser Studie hat Dacia einen Ausblick auf das für 2025 avisierte Mittelklasse-SUV Bigster gegeben.

Mit dieser Studie hat Dacia einen Ausblick auf das für 2025 avisierte Mittelklasse-SUV Bigster gegeben. © Hersteller

Die Strategie von Dacia, überwiegend Renault-Teile zu verwenden - wenn auch nicht immer aus der jüngster Modellgeneration - hat sich bewährt. Für 2024 ist der neue Duster angekündigt - und für 2025 eine fünfte Modellreihe: Der Bigster wird ein Kompakt-SUV und damit Dacias Größter.

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