Jedes Grad zählt

Heizung ausschalten: Ab wann ist es sinnvoll?

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16.3.2023, 10:41 Uhr

Zum Wochenende hin wird es wärmer: Bis zu 18 Grad sind in Nürnberg möglich. Auch in der kommenden Woche sollen die Temperaturen zweistellig bleiben. Ist es somit schon sinnvoll, die Heizung auszuschalten, um Energie und Kosten zu sparen?

Was Mieter wissen müssen

Das Mietrecht sieht laut Juraforum eine klare Regelung bezüglich der Heizperiode in Deutschland vor: Sie gilt vom 1. Oktober bis zum 30. April, und zwar unabhängig davon, wie hoch die Außentemperatur ist. Während dieser Zeit hat ein Mieter Anspruch darauf, dass die Heizanlage so läuft, dass tagsüber eine Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad erreicht werden kann.

Die Heizgrenze, also die Außentemperatur, ab der die Heizungsanlage angeschaltet wird, ist laut Bayerischem Rundfunk abhängig vom Gebäudedämmstandard. Hierbei ist die Art der Dämmung entscheidend. Je besser die Wohnung oder das Haus gedämmt ist, desto geringer der Aufwand fürs Heizen. Wenn es also draußen noch nicht dauerhaft wieder wärmer ist, sollte man die Heizung noch nicht komplett abschalten.

Nicht alle Räume müssen gleich warm sein

In der Heizperiode sollten alle Wohn- und Schlafräume tagsüber auf mindestens 16 Grad beheizt sein, auch wenn einige nur selten genutzt werden, empfiehlt die Verbraucherzentrale. Bei einem minderwertigeren Bauzustand ist häufig eine höhere Temperatur erforderlich, um das Schimmelrisiko niedrig zu halten. Zwar können je nach Raum die Temperaturen zwischen mindestens 15 oder 16 Grad bis hin zu 23 oder 24 Grad variiert werden, eine einzelne Heizung für das ganze Haus ist allerdings nicht empfehlenswert.

Somit gilt für das Heizen: Falls die Innenräume auf unter 16 Grad auskühlen sollten - was bei den aktuellen Temperaturen in vielen Häusern wahrscheinlich ist - steigt das Schimmelrisiko. Dies sollte man vermeiden. Das in der Luft enthaltene Wasser kondensiert und setzt sich insbesondere an kühlen Ecken und Stellen ab. Zudem haben es viele Menschen sowieso lieber wärmer und würden insbesondere Wohnräume sowieso wieder beheizen, bevor die Temperatur so tief sinkt.

Je besser das Haus gedämmt ist, desto weniger muss man generell heizen und desto langsamer kühlt das Haus aus, wenn man die Heizkörper auf null dreht. Wände und Decken dienen hier als Wärmespeicher und sorgen dafür, dass in den ersten Tagen danach weiterhin angenehme Temperaturen herrschen. Macht man die Heizung doch wieder an, muss allerdings auch das ganze Haus erst einmal wieder auf Temperatur kommen.

Entscheidet man sich, erst einmal nur weniger zu heizen, sollte man folgendes wissen: Jedes Grad geringere Zimmertemperatur spart Geld. In Wohn- und Arbeitszimmern wird empfohlen, über Nacht die Temperatur um fünf Grad abzusenken. Moderne Heizungen erledigen die Nachtabsenkung von selbst. Offene Türen sollte man hier tunlichst vermeiden. So können Temperaturunterschiede von mehr als fünf Grad zwischen Räumen schnell zu einem Schimmelbefall führen, wenn warme, feuchte Luft aus einem Wohnraum in ein anderes, kühleres Zimmer gelangt. Deshalb sollte man stets Türen zwischen unterschiedlich stark beheizten Räumen in der Wohnung schließen.