Gartenarbeit

Hortensien düngen: Die Mittel dafür haben Sie vielleicht schon zuhause

Elias Thiel

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24.5.2024, 04:53 Uhr
Blaue Hortensie mit Gartenwerkzeug.

© IMAGO/imageBROKER/Jürgen Pfeiffer Blaue Hortensie mit Gartenwerkzeug.

Damit sich Hobbygärtner noch lange an ihren wunderschönen bunten Hortensien erfreuen, sollte man sie regelmäßig düngen. Aber welcher Dünger ist für die Hydrangea, so heißt die Hortensie mit ihrem lateinischen Namen, geeignet? Kann man auf Blaukorn zurückgreifen oder sollten vielmehr organische Dünger angewendet werden? Alle Antworten rund um das Thema Hortensiendünger erhalten Sie in diesem Artikel.

Wann sollte man Hortensien düngen?

Der Zeitraum von März bis Juli ist die ideale Zeit, um Hortensien zu düngen. Am besten beginnt man im Frühling, wenn die Pflanzen langsam austreiben. Nach dem Juli sollte auf eine Düngung verzichtet werden, da die Triebe ansonsten nicht ausreichend verholzen und Frostschäden auftreten können. Wer Hortensien im ersten Jahr neu gepflanzt hat, sollte sie überhaupt nicht düngen. So werden sie angeregt, viele tiefe Wurzeln zu bilden und nach Nährstoffen zu suchen.

Hortensien-Dünger kaufen: Welche Vor- und Nachteile gibt es?

Gekaufter Dünger geht sowohl mit Vor- als auch mit Nachteilen einher, die im Folgenden vorgestellt werden:

Vorteile

Hortensien können mit handelsüblichem Hortensiendünger versorgt werden, der speziell auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt ist. In der Regel haben Hortensien einen hohen Nährstoffbedarf, weshalb sie viel Kalium und Stickstoff benötigen. Der Spezialdünger für Hortensien eignet sich besonders für Pflanzen mit Mangelerscheinungen. Denn die Wirkstoffe in mineralischem Dünger sind sofort verfügbar.

Ein spezieller Hortensiendünger senkt den pH-Wert des Bodens und fördert somit eine gesunde Entwicklung der Pflanze. Bei saurem Gartenboden sollte man allerdings vorsichtig bei der Dosierung sein. Man kann den pH-Wert des Bodens mithilfe eines Testkits aus dem Handel oder durch eine Bodenanalyse in einem Labor bestimmen lassen.

Einige mineralische Hortensiendünger enthalten zusätzlich ein Aluminiumsalz namens Alaun, um die Blüten der Hortensien blau zu färben. Diese Dünger funktionieren jedoch nur bei bestimmten rosafarbenen und roten Sorten, oder um blaue Blumen noch blauer erscheinen zu lassen.

Nachteile

Gekaufte Dünger können schnell überdosiert werden. Daher sollte man sich immer streng an die Gebrauchsanweisung halten. Gleichzeitig können industriell hergestellte Dünger auch den Boden belasten und schädlich für die Umwelt sein. Für die Humusanreicherung im Boden wird vorzugsweise ein organisches Produkt verwendet.

Organische Dünger für Hortensien

Alternativ zu den im Handel erhältlichen Hortensien-Düngern kann man auch auf organische Dünger zurückgreifen. Dies gilt vor allem für gesunde Pflanzen, die ebenso von umweltfreundlichen Alternativen profitieren. Die organischen Dünger enthalten viel Stickstoff, der nach und nach freigesetzt wird, da er zunächst von Mikroorganismen zersetzt werden muss. Dadurch ist das Risiko einer Überdüngung gering. Zudem werden die Pflanzen langfristig mit Nährstoffen versorgt.

Rinderdung

Abgelagerter Rinderdung eignet sich gut zum Düngen von Hortensien, denn er ist sauer und hebt daher nicht den pH-Wert des Bodens. Zudem trägt er zur Humusbildung im Boden bei. Die Beschaffung von gutem Rindererdung ist nicht einfach. Allerdings gibt es getrocknete Rinderdung-Pellets im Gartenfachhandel, die sich gut lagern und leicht verteilen lassen.

Der Dünger wird gemäß der Dosierempfehlung auf den Boden unter den Hortensien ausgestreut, in Form eines Rings unter dem äußeren Drittel der Krone. Dort befinden sich laut der Gartenzeitschrift "Mein schöner Garten" die meisten Feinwurzeln, mit denen die Hortensie die Nährstoffe aufnimmt.

Rinderdung muss zunächst von Mikroorganismen abgebaut werden, damit er seine Nährstoffe freisetzt. Daher empfiehlt es sich, den Dung flach in den Boden einzuarbeiten oder mit einer dünnen Schicht Laub zu bedecken. Erfahrene Gärtner bringen den Mist oftmals schon im Herbst aus, damit er bis zum Frühjahr teilweise zersetzt ist und die Nährstoffe den Pflanzen beim Austrieb zur Verfügung stehen.

Hornspäne und -mehl

Hornspäne sind zerkleinerte Rinderhörnern und -klauen. Der organische Dünger versorgt Pflanzen mit viel Stickstoff und verändert den pH-Wert des Bodens nicht. Damit eignet er sich auch gut für Hortensien. Es gibt den Dünger gröber oder feiner gemahlen: Späne wirken kontinuierlich über ein Jahr hinweg, brauchen aber relativ viel Zeit, um zersetzt zu werden. Deswegen düngt man am besten schon im Herbst mit ihnen, damit die Nährstoffe im Frühling zur Verfügung stehen. Etwas schneller wirkt Horngrieß, besonders schnell das Hornmehl. Dieses kann man auch direkt im Frühjahr nutzen.

Wichtig: Man muss den Dünger nach dem Ausstreuen flach in den Boden einarbeiten. Streut man ihn nur auf, dauert es sehr lange, bis die Mikroorganismen ihn zersetzen.

Hortensien mit Kaffeesatz düngen

Kaffeesatz ist leicht sauer und verfügt außerdem über jede Menge Stickstoff für die Hortensien. Dieser sollte zuerst gesammelt und getrocknet und dann in den Boden eingearbeitet werden.

Brennesseljauche für Hortensien

Brennnesseljauche versorgt Hortensien mit allen wichtigen Nährstoffen. Beim Gießen sollte die Jauche mit Wasser im Verhältnis von mindestens 1:5 verdünnt werden, um die Pflanzen nicht zu überdüngen und eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen.

Kann man Hortensien mit Blaukorn düngen?

Universaldünger oder Volldünger wie Blaukorn bestehen hauptsächlich aus Stickstoff, Phosphor und Kalium. Allerdings sind sie weniger geeignet für Hortensien, da sie in der Regel so viel Phosphor wie Stickstoff enthalten. Die Hortensie benötigt allerdings mehr Stickstoff als Phosphor.

Wie kann man Hortensien im Topf düngen?

In einem Topf haben Hortensien nur begrenzten Wurzelraum, weshalb sie einen kontinuierlichen Nährstoff-Nachschub benötigen. Organischer Dünger ist bei Hortensien im Topf nicht empfehlenswert, da er sich schlecht zersetzt. Hingegen ist ein spezieller flüssiger Hortensiendünger ideal. Alternativ sind Rhododendron- oder Kameliendünger gute Optionen, da diese Pflanzengattungen ähnliche Ansprüche haben. Topf-Hortensien vertragen auch selbst hergestellten Naturdünger sehr gut, wie zum Beispiel verdünnte Brennnesseljauche im Verhältnis von 1:5 bis 1:10 mit Wasser.

Wenn man seine Hortensien im Topf im Haus überwintern möchte, kann man bis in den Herbst düngen. Falls die Hortensien mit einem Winterschutz auf der Terrasse oder dem Balkon bleiben, hört man spätestens im August mit dem Düngen auf.

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