Steile Karriere

Abi mit 15, Studium mit 16: Eine von Deutschlands jüngsten Professorinnen lehrt jetzt in Franken

Alice Vicentini

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17.1.2023, 11:11 Uhr
Alicia von Schenk gehört mit 27 Jahren zu den jüngsten Professorinnen und Professoren Deutschlands.

© Uni Würzburg Alicia von Schenk gehört mit 27 Jahren zu den jüngsten Professorinnen und Professoren Deutschlands.

1,0-Abi, zwei Master, eine Promotion und eine Stelle als Juniorprofessorin - und das alles mit nur 27 Jahren. Das klingt fast zu viel, um wahr zu sein. Doch das ist tatsächlich der Lebenslauf einer der jüngsten Professorinnen Deutschlands: Alicia von Schenk. Wer ist sie und wie kam es zu solch einem rasanten Lebenslauf?

Erstaunlicher Werdegang

Alicia von Schenk kommt aus Heidelberg, wo sie mit 15 ihr 1,0-Abitur absolvierte. Mit 16 Jahren begann sie dort ihr Mathematikstudium. Sie war die jüngste zwischen ihren Kommilitonen. Doch das störte sie nicht. "So wie alle anderen auch, hatte ich eben meine Interessen und Freizeitaktivitäten", sagt sie dem Merkur gegenüber. Das Bachelorstudium begeisterte sie so sehr, dass sie ein Parallelstudium der Wirtschaftswissenschaften dranhing.

Nicht zufrieden absolvierte sie gleich zwei Master: Einen in Mathematik und einen in „Quantitative Economics“ an der Graduate School for Economics, Finance, and Management. Mit 26 nahm sie die Stelle als Juniorprofessorin an der Universität Würzburg ein, nachdem sie mit 25 ihre Promotion an der Goethe-Universität Frankfurt abgeschlossen hatte. Doch schon während ihrer Promotion arbeitete sie an einem Herzensprojekt: Zusammen mit Victor Klockmann gründete sie das KI-basierte Tool "BrAIn-cloud" für das Ideenmanagement.

Verhältnis zwischen Studierenden und junger Professorin

Jetzt, als Juniorprofessorin, hat von Schenk mit Studierenden zu tun, die fast genauso alt sind wie sie selbst. Ob das ein Problem ist? Ganz im Gegenteil. „Durch den nicht so großen zeitlichen Abstand zum Studium fällt es mir vermutlich noch leichter, mich in die Studierenden hineinzuversetzen“, erklärt sie. Sie habe den Eindruck, dass sich die Studis wohl fühlen und gerne auf sie zukommen, um Fragen zu stellen.

Und das ist genau das Erklären und das Hinterfragen, das der jungen Wissenschaftlerin Freude bereitet. Das wusste sie schon immer. Schon als Kind durfte sie zum Unterricht gemeinsam mit ihren Großeltern mitkommen, die als Lehrer tätig waren. "Das hat mir schon als Kind großen Spaß gemacht hat", sagt sie.

Hunde und Fotografie: Zwei Leidenschaften der jungen Wissenschaftlerin

Alicia von Schenk freut sich nun auf ihre Zeit in Würzburg. Seit September 2022 ist sie dort Juniorprofessorin für Applied Microeconomics. "Die Kontraste der Stadt als junger, lebendiger Ort, mit gleichzeitig sehr traditioneller Universität und beeindruckenden Bauwerken wie der Festung und der Residenz gefallen mir sehr gut", verrät sie dem Merkur. Sie kann sich sogar vorstellen, einen Hund zu adoptieren. In der Natur verbringt sie eh gerne Zeit, zum Beispiel zum Fotografieren.

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