Coronavirus: Verhindert Immunplasma aus Erlangen tödliche Infektionen?

6.4.2020, 09:08 Uhr

Die Transfusionsmedizin des Uni-Klinikums Erlangen darf nun COVID-19 Immunplasma für schwerkranke Patienten herstellen und anwenden. "Aufgrund der äußerst positiven Resonanz auf unseren Spendenaufruf an ehemalige Corona-Patienten kann die Apherese-Plasma-Produktion ab sofort starten", berichtet Professor Holger Hackstein, Leiter der Transfusionsmedizin.



Am vergangenen Donnerstag hatte Professor Hackstein ehemalige Corona-Patienten in Franken zu einer Blutplasmaspende aufgerufen. Innerhalb weniger Stunden hatten sich über 200 Personen gemeldet, die an COVID-19 erkrankt waren und Blutplasma spenden wollten. "Das waren viel mehr, als wir zum jetzigen Zeitpunkt in unser Programm aufnehmen konnten", freut sich Professor Hackstein. "Aktuell suchen wir auch keine weiteren Spender mehr."

Die ehemaligen COVID-19-Patienten werden nun einzeln evaluiert. „Wichtig war, dass sie einen positiven Coronavirustest zu Beginn und möglichst zwei negative Test am Ende der Erkrankung nachweisen konnten. Die Blutplasmaspende dauert ungefähr 45 Minuten und ist für die Spender nicht belastender als eine normale Blutspende“, erläutert Prof. Hackstein. Ihr Körper hat nach einer COVID-19-Infektion spezifische Antikörper gegen das Virus gebildet, die nun mit einer Apheresemaschine aus dem Blut gewonnen werden.


Corona-Patienten aus Italien in Erlanger Uniklinik angekommen


"Aktuelle wissenschaftliche Daten weisen darauf hin, dass durch COVID-19 Immunplasma eine deutliche Abschwächung der lebensbedrohlichen Verläufe möglich ist", so Professor Hackstein. Aktuell liegen 19 COVID-19-Patienten im Uni-Klinikum Erlangen, darunter elf auf einer Intensivstation. "Wenn unsere Initiative erfolgreich ist – die in gleicher Art und Weise auch in Kürze in einigen anderen Universitätskliniken startet – so könnte dieses Verfahren die Therapie erheblich verbessern."


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