Stadt-Umland-Bahn

ERH: Etappensieg für StUB-Ostast

20.7.2021, 18:25 Uhr
Die Nürnberger Straßenbahnen enden derzeit noch an der Haltestelle am Wegfeld. Eines Tages soll hier die Stadt-Umland-Bahn weiter nach Erlangen, Herzogenaurach und vielleicht auch nach Eckental fahren.

© Heinz Wraneschitz Die Nürnberger Straßenbahnen enden derzeit noch an der Haltestelle am Wegfeld. Eines Tages soll hier die Stadt-Umland-Bahn weiter nach Erlangen, Herzogenaurach und vielleicht auch nach Eckental fahren.

Zuletzt hatte der Kreisausschuss sich einstimmig dafür ausgesprochen, auch den Ostast und damit das sogenannte T-Netz anzugehen. Diese Erweiterung des bisher im Schwerpunkt betrachteten "L-Netzes" hatte schon in den ersten Entwürfen zur StUB eine Rolle gespielt, war aber aufgrund seinerzeit nicht gegebener Fördermöglichkeiten zunächst wieder verworfen worden. 2015 verweigerte zudem eine Mehrheit der Landkreisbürger den Beitritt des Landkreises ERH zum Zweckverband Stadt-Umland-Bahn, der heute von den Städten Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach getragen wird. Nürnbergs OB Marcus König hat zurzeit auch den turnusmäßig wechselnden Zweckverbands-Vorsitz inne.

In die Bresche gesprungen

Herzogenaurach war nach dem Bürgerentscheid kontra StUB in die Bresche gesprungen und hatte die Planungskosten für besagtes L-Netz von Nürnberg nach Erlangen und weiter nach Herzogenaurach übernommen, um das Projekt am Leben zu erhalten. Im Zuge der Erweiterungs-Diskussion um den Ostast hatte Herzogenaurachs Bürgermeister German Hacker allerdings klargestellt, dass seine Stadt nicht für alle Zeiten "Zahlmeister" der StUB sein kann und will. Beizeiten sollen sowohl in Erlangen (in Form eines Ratsbegehrens) als auch im Landkreis die Menschen erneut zu dem aufwendigen Verkehrsinfrastrukturprojekt befragt werden.

"L-Netz wird gebaut"

Sollte sich dann erneut eine Mehrheit gegen die Überlandstraßenbahn aussprechen, würde sich Herzogenaurach nicht an Bau und Betrieb eines Ostastes beteiligen. "Das L-Netz ist geplant und das L-Netz wird auch gebaut", sagte Hacker bei der Kreistagssitzung in der Adelsdorfer Aischtalhalle hörbar überzeugt. Einig sind sich Verkehrsexperten allerdings darin, dass ein StUB-Ostast über Neunkirchen nach Eckental mit Anbindung an die Gräfenbergbahn der StUB erheblich höhere Fahrgastzahlen bescheren könnte, was die Chance auf Fördermittel aus Töpfen der öffentlichen Hand ebenfalls spürbar steigern dürfte.

Zahlreiche Gegner

Den Bürgerentscheid in Sachen StUB hatten seinerzeit die Freien Wähler initiiert, in deren Reihen es bis heute zahlreiche StUB-Gegner wie den Höchstadter Bürgermeister Gerald Brehm gibt. Der blieb der entscheidenden Kreistags-Sitzung wie einige andere FW-Vertreter allerdings fern. Auch die meisten anderen Kreistags-Fraktionen waren alles andere als voll besetzt. Das Votum fiel wohl auch aus diesem Grund sehr deutlich aus: Nur zwei Räte stimmten gegen den Abschluss der Zweckvereinbarung, die den Start der Ostast-Planungen ermöglicht.

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