Erlangen: Uni nimmt Himbeerpalast in Besitz

17.12.2020, 05:52 Uhr
Erlangen: Uni nimmt Himbeerpalast in Besitz

© Hans von Draminski

Die Schlüssel sind freilich schon länger in den Händen der Universität. Ausgemacht ist, dass hier eines Tages Geisteswissenschaftler lehren und lernen sollen. Auf einen konkreten Zeitplan mag sich derzeit aber niemand festlegen, was nicht nur mit dem schwer einschätzbaren Verlauf der Corona-Pandemie zu tun hat.

Denkmalgeschütztes Gebäude

Denn die Universität übernimmt mit dem Himbeerpalast ein denkmalgeschütztes Gebäude aus der markanten Nachkriegs-Bauphase der Firma Siemens. Die ziegelroten Außenwände und der große Uhrenturm brachten dem Bau seinen Spitznamen ein.
Was die Uni da bekommt, ist technisch „gestrippt“, ja beinahe entkernt – ein leeres Haus ohne Wasser, Strom und IT-Technik. Was alle Möglichkeiten eröffnet, hier etwas nur äußerlich Historisches mit modernster Ausstattung hochzuziehen.

Mit der StUB bis vor die Türe

Die langfristige Vision: Erziehungswissenschaftler, die im Nürnberger Norden ihren Uni-Standort bekommen sollen, könnten mit der bis dahin in Betrieb befindlichen Stadt-Umland-Bahn (StUB) in vergleichsweise kurzer Zeit – in unter einer Stunde – nach Erlangen an die neue „Phil-Fak“ im Himbeerpalast pendeln. Hier soll es dann sogar einen Konzertsaal geben. Das ist allerdings schon unter dem Vorzeichen vieler ungeklärter Fragen hinsichtlich der StUB ziemlich ferne Zukunftsmusik.

Transparente hängen eine Weile

Die FAU-Transparente, welche die Werbetechnik-Profis Georg Knobloch und Alexander Heublein am Mittwoch mithilfe eines Hubsteigers an der Fassade des Himbeerpalastes anbrachen, werden voraussichtlich eine Weile hängen bleiben. Zumal Siemens den Himbeerpalast zumindest optisch weiter dominieren dürfte: Der grüne Firmenschriftzug am Turm über der typischen Uhr steht nämlich wie der Rest der Fassade unter Denkmalschutz. Und gehört zu jenen Dingen, die nach jetzigem Stand nicht entfernt, sondern bestenfalls „eingehaust“ oder abgedeckt werden dürfen. Da bilden die großen blauen Transparente mit dem weißen „FAU“-Logo darauf einen bewusst gesetzten Kontrapunkt.

Kein Standort für Impfzentrum

Eine Zeitlang war der Himbeerpalast übrigens auch als möglicher Standort für das Erlanger Corona-Impfzentrum im Gespräch, diese Pläne zerschlugen sich allerdings. Viel Arbeit hat die FAU als neue Eigentümerin auf jeden Fall vor sich.