Krieg in der Ukraine

Von Adidas bis Schaeffler: Sanktionen gegen Russland? Das sagen die "Global Player"

Marcel Staudt

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25.2.2022, 14:40 Uhr
Natürlich gehört auch Adidas zu den "Global Playern" aus der Region. Im Bild ist das Factory Outlet an der Herzo Base zu sehen.

© Matthias Kronau, NN Natürlich gehört auch Adidas zu den "Global Playern" aus der Region. Im Bild ist das Factory Outlet an der Herzo Base zu sehen.

Unsere Redaktion hat bei den "Global Playern" aus der Region nachgefragt. Noch am Donnerstag baten wir bei den großen Firmen um Stellungnahme. An jedes der genannten Unternehmen gingen folgende Fragen: Wie wichtig ist der russische und der ukrainische Markt für das Unternehmen? Welche Geschäftsbeziehungen gibt es in diese beiden Länder? Ist es aufgrund des russischen Einmarschs für Zeit, diese Beziehungen zu überdenken? Wie könnten mögliche Konsequenzen seitens Ihres Unternehmens aussehen beziehungsweise stehen sie bereits fest?

Adidas: Sicherheit der Beschäftigten hat Priorität

„Der Schutz und die Sicherheit unserer Beschäftigten hat natürlich oberste Priorität“, schreibt Sprecher Stefan Pursche. Der Umsatz für den Markt Russland/GUS werde seit 2021 nicht mehr separat ausgewiesen, Ende 2020 habe der Anteil am Gesamtergebnis bei rund 2,9 Prozent gelegen.

Martin Bauer: In engem Kontakt mit Kollegen

Sowohl Russland als auch die Ukraine hätten eine lange Tradition in der Kräuterheilkunde, schreibt Sprecherin Katharina Peter. Osteuropa sei ein wichtiger Absatzmarkt. Martin Bauer betreibe seit 1994 in Russland in Krasnogorsk nahe Moskau sowie seit 2011 in der Ukraine in Schytomyr einen Produktions- und Vertriebsstandort für Arzneitees und pflanzliche Arzneimittel, die im heimischen Markt über Apotheken vertrieben würden. „In Russland arbeiten 600 und in der Ukraine 300 Mitarbeitende für unsere Unternehmen“, so Peter.
Mit beiden Ländern führe das Unternehmen seit Jahrzehnten enge, partnerschaftliche Beziehungen. Daraus sei eine Städtepartnerschaft (2003) sowie eine Schulpartnerschaft (1996) zwischen Krasnogorsk und Höchstadt entstanden. „Wir sind sehr betroffen über die Situation und stehen in engem Kontakt mit unseren Kolleginnen und Kollegen vor Ort“, schließt Peter ihr Statement.

Schaeffler: Hoffen auf Diplomatie

Das Unternehmen beschäftige in der Ukraine sechs Vertriebsmitarbeiter in Kiew. In Russland arbeiten für Schaeffler im Produktionswerk in Uljanowsk und im Vertriebsbüro in Moskau insgesamt 174 Mitarbeiter. Der Umsatz in den beiden Ländern habe 2021 rund ein Prozent des Gesamtergebnisses der Schaeffler Gruppe ausgemacht, so Sprecher Axel Lüdeke. „An erster Stelle steht für uns die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und von deren Familien.“

Darüber hinaus hätte das Unternehmen Maßnahmen eingeleitet, um die Auswirkungen auf das operative Geschäft so gering wie möglich zu halten. Dazu gehöre auch die Sicherstellung der Versorgung mit Energie- und Rohstoffen sowie die Transportlogistik. „Wir hoffen sehr, dass so schnell wie möglich Mittel gefunden werden, um die Krise doch noch auf diplomatischem Wege zu lösen“, so Lüdeke abschließend.

Siemens: Sanktionen werden umgesetzt

Siemens verfolge die aktuelle Entwicklung in Russland und der Region sowie die Beziehungen anderer Länder zu Russland sehr aufmerksam und mit größter Sorge, so Sprecher Florian Martini. „Wir werden die Sanktionen so umsetzen, wie sie von verschiedenen Regierungen angekündigt wurden.“ Selbstverständlich werde sich Siemens „an alle einschlägigen und anwendbaren Exportkontrollvorschriften sowie Sanktionsgesetze halten“.

Puma: Unterkünfte für Mitarbeiter

„Die Gesundheit und die Sicherheit der 380 Mitarbeiter*innen in der Region genießt derzeit absolute Priorität“, schreibt Sprecher Robert-Jan Bartunek. Puma habe in Polen und der Westukraine Unterkünfte eingerichtet und sorge für finanzielle Unterstützung der Mitarbeiter. „Russland und Ukraine machten im Vorjahr weniger als fünf Prozent unseres Gesamtumsatzes aus.“

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