Von wegen "Click und Meet": Höchstadter Baumarkt ignoriert Regeln

25.4.2021, 11:53 Uhr
Von wegen

© Nicolas Armer, dpa

Kunden konnten einfach in den Laden spazieren, sich frei zwischen den Regalen bewegen und einkaufen, als wären sie im Supermarkt.

Kann doch nicht sein, dachte sich so manche(r). Kann auch nicht – und darf vor allem auch nicht. Der Baumarkt für Sonderposten hatte quasi unrechtmäßig geöffnet. Dem hat das Gesundheitsamt nun allerdings einen Riegel vorgeschoben.

Die Filiale war den Behörden bereits bekannt

Schon während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr sei die Filiale in Höchstadt "ein Problem" gewesen. Seitdem, so ein Mitarbeiter des Gesundheitsamts, habe man sie im Auge behalten. Von der Kette gibt es mit Baiersdorf einen weiteren Standort im Landkreis Erlangen-Hächstadt, dort habe es bisher aber keine Komplikationen gegeben.

Auf telefonische Nachfrage dieser Zeitung im Baumarkt selbst, ob es denn stimme, dass man als Kunde in der Höchstadter Filiale ohne Test und ohne Termin einkaufen könne, hieß es, dass "Behörden den Laden schon zweimal kontrolliert, den Mischbetrieb und damit die Öffnung genehmigt" hätten.

Frage der Konsequenzen muss noch geklärt werden

Das, so das Gesundheitsamt, sei definitiv gelogen. Um als Mischbetrieb eingestuft zu werden, müssten mehr als 50 Prozent der angebotenen Waren Dinge sein, für die es aktuell keine Einschränkungen beim Verkauf gibt. Dazu zählen neben Lebensmitteln unter anderem auch Zeitungen oder Tierfutter. Letzteres hat der "Sonderpreis Baumarkt" laut Internetauftritt zwar im Sortiment – allerdings weit weniger als die Hälfte.


Impfreihenfolge in Bayern: Das sind die Gruppen mit Vorrang


Geöffnet bleiben darf die Höchstadter Filiale dennoch, vorausgesetzt, der Verkauf wird nun über "Click & Meet" und gegen Vorlage des Negativtests abgewickelt. Ob der unrechtmäßige Verkauf Konsequenzen für den Filial-Inhaber haben wird und welche das sein könnten, kann das Gesundheitsamt noch nicht sagen. Es handle sich um ein laufendes Verfahren. Dem Inhaber müsse zunächst die Gelegenheit gegeben werden, sich zu den Vorwürfen zu äußern.