Beschluss im Stadtrat

Bayreuther Straße: So soll der Verkehr in Zukunft fließen

6.5.2021, 15:51 Uhr
So könnte die Bayreuther Straße nach dem Umbau aussehen. 

© Stadt Nürnberg, NNZ So könnte die Bayreuther Straße nach dem Umbau aussehen. 

Von einem Meilenstein in der Nürnberger Verkehrspolitik sprachen gestern Stadträte aller Parteien. Bau- und Planungsreferent Daniel F. Ulrich fand sogar: "Wir haben das schwierigste Knotenproblem in der Stadt gelöst und das Signal gesetzt, wir werden uns auch zukünftig fortentwickeln."

Der gordische Knoten, der nun gelöst ist, befindet sich an der Einmündung zur Pirckheimerstraße: Nur etwa zwanzig Meter beträgt hier der Abstand zwischen den beiden Straßenseiten. Auf dieser Breite Fahrspuren für Autos, Geh- und Radwege sowie Straßenbahn-Gleise unterzubringen, war schon rein rechnerisch nicht möglich.

Lange hatten Verwaltung und Kommunalpolitiker von CSU und SPD Pläne diskutiert. Am Ende kam man zu einem Kompromiss: "Alle müssen Federn lassen", so Ulrich in der Ausschusssitzung.


So sollen Engstellen in der Bayreuther Straße entschärft werden


Die Radwege werden zwischen Stadtpark und Rathenauplatz schmaler als für Radvorrangrouten eigentlich vorgesehen. Aber auch der motorisierte Verkehr muss Fläche abgeben. Stadteinwärts wird es künftig einen Fahrstreifen geben. Stadtauswärts bleiben den Autofahrern zwei Spuren – eine für den Geradeausverkehr, eine zum Abbiegen in die Pirckheimerstraße.

Ampeln sollen Zulauf steuern

Die Staugefahr vor allem in stadteinwärtiger Richtung soll durch Ampelschaltungen gebannt werden. Vor allem Pendler aus dem Raum Heroldsberg und Gräfenberg müssen ab dem Bierweg mit Verzögerungen rechnen – oder auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen. "Die Gräfenbergbahn verläuft parallel zur Bundesstraße 2", so Ulrich.

Redner mehrerer Parteien verwiesen auf den Mobilitätsbeschluss. In diesem hat sich der Stadtrat im Januar dazu verpflichtet, den Verkehrsraum gerechter zu verteilen und Fußgängern sowie Radlern mehr Platz einzuräumen. Die Bayreuther Straße galt eine gefährlichsten Lücken im Nürnberger Radwegenetz – und das obwohl sie seit 2020 zu einer der 19 Radvorrangrouten zählt, die zeitnah ausgebaut werden sollen.


So sieht der Mobilitätspakt für Nürnberg aus


Radverbände wie der ADFC begrüßten den Beschluss: "Wenn diese Pläne nun auch wie angekündigt zügig realisiert werden, wäre es ein großer Schritt nach vorn. Natürlich entsprechen die Pläne noch nicht dem Mobilitätsbeschluss, so fehlen weitestgehend erkennbare Sicherheitstrennstreifen zwischen Radstreifen und Parkplätzen und die Zahl der Parkplätze neben den Radstreifen ist noch viel zu hoch. Wir setzen darauf, dass die Umsetzung dieser Pläne auch den Schwung dazu gibt, noch besser zu werden und alle Kriterien des Mobilitätsbeschlusses künftig zu berücksichtigen", teilte der ADFC Nürnberg in einer Pressemitteilung mit.

Kritik kam bereits im Vorfeld der Verkehrsausschusssitzung von FDP-Stadtrat Ümit Sormaz: "Mit dem Argument, weniger Autoverkehr, dafür mehr Radwege auf Hauptverkehrsstraßen schafft man nur mehr Gefahrenquellen in der Stadt. Als nächstes kommt vermutlich die Forderung nach Autoverboten innerhalb des Altstadtrings, dann ab dem Stadtrand oder der Autobahnausfahrt", vermutet der Stadtrat.

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