Fernmeldeturm ausgezeichnet

Das "Nürnberger Ei" wird zum Denkmal

18.6.2021, 10:21 Uhr
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© Ozan Akarsu

Mit seinen 292,8 Metern ist das "Nürnberger Ei" das höchste Gebäude der Stadt und sogar ganz Bayerns. Man kann das Bauwerk schon von weitem, etwa von den Höhen der Fränkischen Alb, sehen. Vor 41 Jahren, am 8. August 1980, wurde der drittgrößte Fernmeldeturm der Republik eröffnet.

Bereits zum 40. Geburtstag des markanten Bauwerks hatte Oberbürgermeister Marcus König vorgeschlagen, das technische Bauwerk als Wahrzeichen Nürnbergs unter Denkmalschutz zu stellen: "Das haben schon Hamburg, Leipzig und Dresden mit ihren Fernsehtürmen gemacht. Das würde die Möglichkeit bieten, Denkmalschutzmittel für die Sanierung einzusetzen und so einen wirtschaftlichen Betrieb des Fernsehturms zu ermöglichen. Wenn ein Betreiber erst einmal für die Sanierungskosten des Fernsehturms aufkommen muss, dann rechnet sich der Betrieb finanziell nicht mehr. Mit dem Denkmalschutz können wir aber Rahmenbedingungen schaffen, die einen Betrieb als Gaststätte, Café oder Bar ermöglichen", sagte König vor einem Jahr bei einer Feierstunde.

Nun hat es tatsächlich geklappt: Der Fernmeldeturm wurde in die Bayerische Denkmalliste aufgenommen. Ein offizielles Schreiben des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege zur Feststellung der Denkmaleigenschaft und zum Nachtrag des Fernsehturms in die Denkmalliste an die Eigentümerin, die Deutsche Funkturm GmbH, soll am Freitag, 18. Juni, übergeben werden.

Die Bauarbeiten begannen 1977 und zogen sich über drei Jahre hin. Der liebevolle Spitznamen "Nürnberger Ei" kommt von der charakteristischen Form des Korbes, die vom Stuttgarter Architekturbüro Heinle, Wischer und Partner geplant wurde.

Zunächst nutzte die Deutsche Bundespost den Nürnberger Fernmeldeturm, um Telefongespräche und Textnachrichten zu übertragen. Erst 1986 kamen die Rundfunk- und Fernsehübertragung hinzu. Heute gehört der Fernmeldeturm der Deutsche Funkturm GmbH (DFMG), einer Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG.

Bei den Nürnbergerinnen und Nürnbergern beliebt waren auch die Aussichtsplattform und das Drehrestaurant in 185 Metern Höhe. Der Umlauf dauerte eine Stunde. Mehrere Pächter versuchten sich an dem Objekt. Letztendlich waren die Betriebskosten – etwa für den Unterhalt des Schnellaufzugs – einfach zu hoch. Seit 1991 ist der Turm deshalb für Besucherinnen und Besucher geschlossen.

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