Skulptur aus dem Stadtpark

Neues vom Nürnberger Bronze-Frosch: Ein Sponsor steht bereit

17.8.2021, 07:55 Uhr
Neues vom Nürnberger Bronze-Frosch: Ein Sponsor steht bereit

© Stefan Hippel/NNZ

Gute Neuigkeiten zum gestohlenen Bronze-Frosch im Stadtpark: Zeitungsleser Hanspeter Kraus erklärte gegenüber der Lokalredaktion, den Nachguss zu bezahlen. Bis Weihnachten wäre dann das Kunstwerk "Faun und Frosch" wieder komplett.

Fröhliche Erinnerungen

Der Frosch war vor kurzem von Unbekannten geklaut worden. Auf den Bericht unserer Zeitung hin meldeten sich viele Leserinnen und Leser, die das Kunstwerk seit ihrer - teilweise schon 50 Jahre zurückliegenden - Kindheit kennen: Sie teilten fröhliche Erinnerungen an die Bronze-Amphibie mit.

Enttäuscht und verärgert reagierten sie daher auf das Verschwinden ihres knuffigen, kleinen Lieblings. Verständnislos fragten die meisten: "Wer macht denn so etwas?" Eine Anzeige bei der Polizei brachte bisher kein Ergebnis.

Daher beschloss Elektromeister Hanspeter Kraus, die Kosten in Höhe von etwa 2000 Euro für einen Nachguss zu übernehmen: "Meine Frau betreut als Landschaftsgärtnerin die städtischen Grünanlagen und besonders den Stadtpark. Seit vielen Jahren ist sie dort mit Pflegen, Anpflanzen und Zurückschneiden beschäftigt. Es ist für uns eine Herzensangelegenheit, dass der Frosch zurückkommt."


Bisher gibt es nur einen knallblauen Plastikfrosch als Ersatz


Ein weiterer Bürger hat sich ebenfalls mit dem Sponsoring-Angebot bei der Stadtverwaltung gemeldet, berichtet Andreas Wissen vom zuständigen Hochbauamt. Er ist für die 137 Nürnberger Brunnen und die 231 städtischen Denkmäler und Kunstwerke zuständig. Der städtische Mitarbeiter spricht zunächst mit Kraus, der sich als erster an ihn gewandt hatte.

Und er hofft, dass er den zweiten Spendenwilligen für ein anderes sanierungsbedürftiges Kunstobjekt gewinnen kann. Zwar sind für die Nürnberger Brunnen und Denkmäler 250.000 Euro pro Jahr vorgesehen, doch diese Mittel sind rasch ausgegeben.

Amtshilfe aus Fürth

Wissen hakt beim Tiergarten nach, ob dort eine Gussform oder Plastik des Frosches der fränkischen Künstlerin Gudrun Kunstmann existiert. Sie hatte nämlich einen Großteil ihres Nachlasses dem Tiergarten vermacht. Viele Skulpturen sind im Zoo aufgestellt und es lagern noch etliche im Depot.

Falls es jedoch nichts Passendes gibt, hat sich das Nürnberger Hochbauamt die Amtshilfe aus Fürth gesichert: Im dortigen Stadtpark steht seit Jahrzehnten ein weiterer Frosch. Fotografische Vergleiche haben ergeben, dass er 1:1 zum Nürnberger Exemplar passt, berichtet Wissen. Die Fürther Kollegen würden ihr Exemplar kurzzeitig zum Abguss überlassen.

Seit den 1950ern dreimal gestohlen

Allerdings ist fraglich, ob es sich bei gestohlenen Nürnberger Frosch um jenes Exemplar handelt, das die Bildhauerin Gudrun Kunstmann geformt und das seit den 1950ern den Stadtpark geschmückt hat. Denn der Frosch wurde seither bereits dreimal gewaltsam entfernt.

Leser Walter Angerer ist sicher, dass es sich bei dem jüngst gekidnappten Bronze-Frosch nicht um den Abguss des Ur-Frosches handelt: "Das Original war viel kleiner und hat von den Proportionen besser zum Faun gepasst. Außerdem ist der Faun in der Oberflächenbehandlung fein modelliert und hat Patina. Der gestohlene Frosch dagegen war aalglatt, er glänzte regelrecht und war ohne Bewegung."

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