Profitdruck: Pflegekräfte protestieren in Nürnberg

16.6.2020, 07:00 Uhr

Dass das jährliche Treffen der Landes- und Bundesgesundheitsministerinnen und -minister gerade auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, empört die Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten. Auch in Nürnberg wird deshalb demonstriert.

Hier beteiligt sich die vor kurzem gegründete Initiative "Gesundheit statt Profit" mit einer Aktion ab 14.15 Uhr vor dem Haupteingang des Nordklinikums. Die Corona-Krise mache deutlich, dass das Sparen an Beschäftigten und Patienten im Krisenfall ein Spiel mit dem Feuer ist. Seit vielen Jahren werde der Pflegenotstand beklagt. Doch nichts sei geschehen.

Dass sich die Pflege kranker oder alter Menschen an Fallpauschalen orientiert, erzeuge Wut und Stress, erklärt Christian Wangerl von der Nürnberger Initiative. Der Profitdruck, der von oben nach unten durchgereicht werde, führe zu miserablen Arbeitsbedingungen und einer schlechten Versorgung der Patienten und Patientinnen.

Demos in acht Städten

Am 17. Juni wird deshalb in acht deutschen Städten zu Protesten aufgerufen. Der Ärger über die verschobene Gesundheitsministerkonferenz ist groß. "Ihr habt nichts zu besprechen, doch wir haben euch vieles zu sagen", entgegnen die Pflegekräfte.


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Unter dem Motto "Profite pflegen keine Menschen!" soll auf das in der Corona-Krise deutlicher gewordene Versagen der Marktorientierung im deutschen Gesundheitswesen hingewiesen werden.

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