Wegen Hacker-Angriff? Panne bei Briefwahlunterlagen

20.2.2020, 15:07 Uhr
Wer momentan online die Briefwahl-Unterlagen aus technischen Gründen nicht beantragen kann, hat alternativ die Möglichkeit, diese schriftlich zu bestellen oder direkt in der jeweiligen Kommune abzuholen.

© Claudia Ziob, NN Wer momentan online die Briefwahl-Unterlagen aus technischen Gründen nicht beantragen kann, hat alternativ die Möglichkeit, diese schriftlich zu bestellen oder direkt in der jeweiligen Kommune abzuholen.

Was genau passiert ist, wissen selbst die Mitarbeiter der Wahlämter in den jeweiligen Kommunen nicht. Klar ist nur: Wer aktuell seine Briefwahl-Unterlagen online über das Bürgerservice-Portal beantragen will, muss mit Verzögerungen rechnen oder versuchen, vorerst auf anderem Wege an die nötigen Papiere zu kommen. Grund für die bayernweiten Schwierigkeiten ist offenbar das "temporär instabile" Verhalten des fraglichen Servers, wie es in einer Mitteilung heißt, die die Anstalt für kommunale Datenverarbeitung (AKDB) in Bayern mit Sitz in München an all jene Gemeinden, Städte und Landratsämter verschickt hat, die die Dienste der AKDB in Anspruch nehmen. Das sind rund 800 Kommunen im Freistaat.


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"Es werden derzeit alle in Betracht kommenden Szenarien verfolgt, um den gewohnten Service in Kürze wieder herstellen zu können", schreibt die AKDB. Und: Zum derzeitigen Zeitpunkt könne ein gezielter Hacker-Angriff ausgeschlossen werden, "wenngleich Beobachtungen in diese Richtungen seitens der Firewall- und Netzwerkspezialisten anhalten". Als weiteren möglichen Grund nennt AKDB-Sprecher Florian Kunstein die Überlastung des Systems wegen des zeitweise großen Interesses an diesem Dienst.

Wann das Problem behoben werden kann und wie viele Bürger davon betroffen sind, lässt sich momentan schwer abschätzen. Ein Team aus Fachexperten arbeite, so die AKDB, mit Hochdruck an der Analyse der Fehlerursache und setze alles daran, dass das Bürgerservice-Portal schnellstmöglich wieder in vollem Umfang genutzt werden kann. Immerhin konnten Wahlberechtigte im Freistaat bereits in weit über 110.000 Fällen über die Systeme der AKDB bei der jeweiligen Kommune Briefwahlanträge einreichen.


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Bürger, die momentan online nicht ihre Briefwahl-Unterlagen beantragen können, haben die Möglichkeit, die Papiere schriftlich oder per E-Mail bei ihrem zuständigen Wahlamt zu bestellen. Alternativ kann der ausgefüllte Briefwahlantrag auch bei der Stadt am Wahlamt eingeworfen werden. Ab Anfang nächster Woche beginnen die Gemeinden damit, die Briefwahlunterlagen zu versenden.

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