Spannendes Aufstiegsrennen

FCN-Coach Klauß ist mit Punkt "zufrieden" - mit einer Einschränkung

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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18.4.2022, 06:00 Uhr
Hätte seine Mannschaft die eine oder andere Situation "besser ausgespielt", wäre laut Robert Klauß an diesem Ostersonntag in Bremen wohl mehr drin gewesen als ein Remis.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Hätte seine Mannschaft die eine oder andere Situation "besser ausgespielt", wäre laut Robert Klauß an diesem Ostersonntag in Bremen wohl mehr drin gewesen als ein Remis.

Die über 2000 Club-Fans im Weserstadion feierten ihre junge Mannschaft schon, als das 1:1 noch gar nicht final feststand. Ihr leidenschaftlicher, mutiger Auftritt beim ehemaligen Spitzenreiter nötigte auch Bremer Beobachtern wie Arnd Zeigler, dem aus Funk und Fernsehen berühmten Stadionsprecher, viel Respekt ab. Als einen "offenbar sehr gut auf uns eingestellten Gegner" lobte er den Club schon in der Halbzeit, und die allermeisten der 40.000 Zuschauer sahen es ähnlich. Die beste Mannschaft der zweiten Liga hätte trotzdem gewinnen können gegen den 1. FC Nürnberg, aber eben auch: verlieren.

Die in Summe wahrscheinlich besseren Möglichkeiten hatten die Gäste, allein Lukas Schleimer tauchte zweimal allein vor Jiri Pavlenka auf, Christopher Schindlers Kopfball kurz nach Wiederbeginn, das vermeintliche 1:2 durch Pascal Köpke. Etwa einen halben Meter stand er im Abseits, für ihn unmöglich zu sehen. Robert Klauß, der vorab in den höchsten Tönen geschwärmt hatte von den Grün-Weißen, trauerte hinterher schon hörbar den ausgelassenen Möglichkeiten nach, war aber auch mit dem Unentschieden "zufrieden", wie er in der Pressekonferenz sagte. "Mit einem Zusatz: Dass mehr drin gewesen wäre."

Wenn, ja wenn seine Fußballer vor dem Tor etwas cooler gewesen wären oder entschlossener oder wenn der finale Pass gesessen hätte. "Besser ausspielen" hätten sie die eine oder andere Situation müssen, so Klauß; auch deswegen ging es in der letzten halben Stunde nur noch darum, Gegentreffer zu vermeiden, als der SV Werder phasenweise immensen Druck aufbaute. Christian Mathenia mit mehreren guten Paraden sowie der Querbalken kurz vor Schluss bei Marvin Duckschs Kopfball verhinderten Schlimmeres, so dass an den letzten vier Spieltagen weiter viel möglich ist für den 1. FC Nürnberg. Bremen mit aktuell vier Punkten mehr muss nächste Woche nach Schalke, Darmstadt nach Sankt Pauli, der Club erwartet Sandhausen. Mit kräftigem Rückenwind.

"In Bremen ein Punkt, ich glaube, wir können zufrieden sein", fand auch Nikola Dovedan, "es wird bis zum Ende ein spannender Kampf." Gleich sechs Vereine dürfen noch vom Aufstieg träumen, selbst der HSV wieder mit dem vermeintlich leichtesten Restprogramm. Dovedan, nach seinem verwandelten Elfmeter in Bremen mit sieben Toren erfolgreichster Schütze seiner Mannschaft, traut seinen Nürnbergern noch viel zu. "Alles ist möglich", wohl auch für ihn, dessen Vertrag am 30. Juni eigentlich ausläuft. Das letzte Wort ist aber offenbar nicht gesprochen, es muss nach drei Jahren nicht zur Trennung kommen. "Ich versuche meine Leistung zu bringen, was dann nach dem 34. Spieltag ist, werden wir sehen." Gefeiert wird auf jeden Fall. Was auch immer.

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