Der Club-Sportvorstand sieht Gesprächsbedarf

Hecking: "Total unbefriedigend"

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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13.2.2022, 17:35 Uhr
Wenigstens schien die Sonne: Dieter Hecking in Karlsruhe.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Wenigstens schien die Sonne: Dieter Hecking in Karlsruhe.

Der Sportvorstand und der Aufsichtsratsvorsitzende hatten wenigstens einen Tribünenplatz in der Sonne, es war also nicht alles schlecht am Samstagnachmittag. Zumindest bis kurz vor 15.45 Uhr, da stand’s noch 1:1. Kurz nach 15.45 Uhr stand’s 1:3 und saßen auch die beiden Funktionäre des 1. FC Nürnberg einigermaßen ratlos auf der Baustelle Wildparkstadion herum.

Dieter Hecking hatte nach dem 0:5 gegen den FC Ingolstadt ja eine Reaktion eingefordert, auf die er nach wie vor wartet. Das 1:4 beim Karlsruher SC taugte nicht wirklich zur Wiedergutmachung, die zweite Halbzeit ging sogar 0:3 verloren. Macht neun Gegentore in 180 Minuten, im Schnitt klingelte es in den vergangenen zwei Spielen somit alle 20 Minuten. Dabei hatte der Club bis zum elften Spieltag noch die beste Abwehr der Liga (neun Gegentore), nach dem 22. Spieltag (32 Gegentore) sind neun Vereine besser.

Es redet niemand etwas schön, das kann man nicht behaupten, „Kritik ist absolut berechtigt“, sagt Hecking am Sonntagnachmittag – wie und was er über die beiden hohen Niederlagen denkt, möchte er im Laufe der nächsten Woche aber erst mal persönlich der Mannschaft mitteilen, bevor es irgendwo geschrieben steht. Nach dem 0:5 gegen Ingolstadt hatte er sich noch zurückgehalten und die Aufarbeitung ausschließlich dem Trainer-Team überlassen.

"Nur Durchschnitt"

So richtig Wirkung zeigten die internen Gesprächsrunden aber offenbar nicht; vieles von dem, was nach der Klatsche gegen den Tabellenletzten thematisiert worden war, ging auch in Karlsruhe schief. „Es fehlt von allem gerade ein bisschen“, ist Hecking aufgefallen, „wenn wir nicht alles abrufen, sind wir eben nur eine durchschnittliche Zweitliga-Mannschaft.“ Wenn überhaupt.

Aktuell dürfte der Club sogar die formschwächste sein; Sorgen macht sich Hecking trotzdem nicht, obwohl auch ihm gerade einiges missfällt. Die Gier, die Bereitschaft, auch noch den letzten, den entscheidenden Meter zu machen, hätte größer sein können bei den „zwei total unbefriedigenden Auftritten“. Es geht, mal wieder, um Kleinigkeiten, „die man sich ein Stück weit erarbeiten muss“.

Zum Beispiel im Training unter der Woche, für dessen Planung und Durchführung der Trainer verantwortlich ist. Sollte es auch am Samstagabend im Heimspiel gegen Jahn Regensburg (20.30 Uhr) nicht deutlich besser werden, dürfte Robert Klauß hinterher erneut ein paar kritischere Fragen zu hören bekommen.

Klauß: "Junge Mannschaft"

Auf der Pressekonferenz in Karlsruhe reagierte er dünnhäutig bis beleidigt, verwies vor allem darauf, „dass es eine junge Mannschaft ist, nach wie vor, ich brauche das eigentlich nicht jede Woche zu wiederholen, aber ich muss es anscheinend jede Woche wiederholen“.

Eine junge Mannschaft, unter anderem mit einem 33-Jährigen (Schäffler), einem 32-Jährigen (Valentini), einem 29-Jährigen (Mathenia), einem 28-Jährigen mit Champions-League-Erfahrung (Geis), einem 26-Jährigen mit Nationalmannschaftserfahrung (Möller Daehli), einem 25-Jährigen (Sörensen) und zwei eigentlich ambitionierten 23-Jährigen (Handwerker, Tempelmann). Es fehlte mit muskulären Problemen: ein 31-Jähriger (Schindler).

Jung? „Es kann nicht davon gesprochen werden, dass die Mannschaft heute nicht das umgesetzt hat, was ich von ihr verlangt habe“, sagte Klauß noch. Die Frage ist nur, wie.

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