Ein 5:1 mit Anlaufschwierigkeiten

Tim wer? Talent sichert dem FCN den Sieg im ersten Test

26.6.2021, 17:52 Uhr
Er erzielte das erste Tor für den Club in der Vorbereitung: Dennis Borkowski.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Er erzielte das erste Tor für den Club in der Vorbereitung: Dennis Borkowski.

In vier Wochen ist schon wieder zweite Liga. Der 1. FC Nürnberg darf, wie man seit Freitag weiß, mit einem Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue in die neue Runde starten. Und möchte bis dahin natürlich in der bestmöglichen Form sein. Wichtig wäre vor allem, dass bis zum Start wieder ein paar Spieler mehr zur Verfügung stehen als gerade.

Im ersten Test gegen den FSV Zwickau (5:1) am Samstagnachmittag auf Platz sechs fehlten doch einige potenzielle Stammkräfte, zudem hat sich Fabian Schleusener am Freitag zum Karlsruher SC verabschiedet. Felix Lohkemper, Manuel Schäffler, Christopher Schindler, Fabian Nürnberger, Tim Latteier, Paul-Philipp Besong und Noel Knothe standen nicht auf dem Aufstellungsbogen, ebenso Taylan Duman und Pascal Köpke, dessen Knieverletzung ihn und den Club wohl noch etwas länger beschäftigen wird.

Fordern, Fördern und zweieinhalb Tore

Um überhaupt genügend Fußballer zur Verfügung zu haben, bediente sich Trainer Robert Klauß bei der U21; Innenverteidiger Nikola Komljenovic und Mittelfeldspieler Christian Kestel standen in der Startelf, Christopher Wähling (rechts offensiv) und Tim Sausen (Stürmer) durften sich in den zweiten 45 Minuten zeigen. Letztgenannter ließ mit zweieinhalb Treffern aufhorchen. "Wir haben uns für dieses erste Spiel bewusst für einen guten Drittligisten entschieden", sagte Trainer Klauß vorab, "wir wollten gleich zu Beginn richtig gefordert werden."

Das wurden sie auch, mit und gegen den Ball. Zwickau ließ den Club kommen und lauerte auf Umschaltmomente, der Ausgleich resultierte aber aus einer sehenswerten Einzelaktion von Dustin Willms, der zwei halbherzig in den Dreikampf gehende Nürnberger düpierte und mit seinem platzierten, aber nicht besonders scharfen Flachschuss auch noch Mathenia überwand (24.). Ganze drei Minuten hatte die schön herausgespielte Führung des Zweitligisten somit nur Bestand; Rosenlöcher, dessen Vorstöße auf der linken Seite mehrmals für Gefahr sorgten, hatte nach innen geflankt, Borkowski musste nur noch den Kopf hinhalten (21.).

Danach hatten die Gäste die besseren Möglichkeiten durch Gomez (35.) und König, der zwei Minuten später aus spitzem Winkel an Mathenia scheiterte, auf der anderen Seite zielten Kestel und Dovedan etwas zu hoch. In der Pause wechselte Klauß komplett durch; auch die zweite Elf brauchte etwas, um sich zu finden. Das 2:1 hatte sich somit nicht unbedingt abgezeichnet und war letztlich auch eine Energieleistung des jungen Tim Sausen. Nach missglückter Ballannahme holte sich der von den Offenbacher Kickers gekommene Angreifer die Kugel zurück und traf ins lange Eck (65.). Weil Sausen vier Minuten später auch das 3:1 erzielte, durfte sich der 19-Jährige als Mann des Nachmittags fühlen. Doch nicht nur das, weil Sausen Zwickaus Susac noch zu einem Eigentor zwang (82.) und Erik Shuranov vom Elfmeterpunkt an einem heißen Sommertag ganz cool blieb (87.), hieß es am Ende sogar 5:1 für den FCN. Ein Ergebnis, das aus Club-Sicht beinahe noch höher gestaltet worden wäre: Sausen - wer sonst - erschütterte kurz vor Abpfiff mit einem strammen Schuss die Latte.

Lob gab's berechtigterweise dann auch vom Trainer: "Das freut mich. Super. So erwartete ich das auch von den Jungen, wenn sie reinkommen", erklärte Robert Klauß nach einer Partie, in der man laut Coach mit dem Ball flach durchs Zentrum kombinieren und einen weiteren Schwerpunkt aufs Gegenpressing setzen wollte. Von 90 Minuten sei das "50, 60, 70" ganz gut gelungen, stockte Klauß sukzessive auf. "Zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht", mahnte Nürnbergs Trainer. Als die Räume wieder größer wurden, war es - wie bei Tim Sausen - indes mehr als ordentlich.

Gegen Wacker geht's weiter

Auch vor der vergangenen Saison sah der Club in seinen fünf Vorbereitungspartien meist recht gut aus, selbst gegen die höherklassigen Mannschaften aus Hoffenheim, Augsburg oder Berlin. Aus Pandemie-Gründen stammen die nationalen Gegner auch heuer nur aus der ersten bis dritten Liga, am Samstag legt der deutsche Zweitligist auf der Fahrt ins Trainingslager nach Südtirol einen Zwischenstopp in Hattens ein, um sich mit dem österreichischen Zweitligisten FC Wacker Innsbruck (15 Uhr) zu messen.

Nürnberg: Mathenia (46. Klaus); Valentini (46. Fischer), Komljenovic (46. Hübner), Sörensen (46. Krätschmer), Rosenlöcher (46. Handwerker) – Suver (46. Geis) - Krauß (46. Wähling), Möller Daehli (46. Hack), Kestel (46. Tempelmann) – Dovedan (46. Shuranov), Borkowski (46. Sausen). – Tore: 1:0 Borkowski (21.), 1:1 Willms (24.), 2:1 Sausen (65.), 3:1 Sausen (69.), 4:1 Susac (Eigentor, 82.), 5:1 Shuranov (Handelfmeter, 87.).