Später Siegtreffer

Traumtor in der Nachspielzeit: Duah bringt FCN zurück in die Erfolgsspur

Fadi Keblawi

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20.8.2022, 15:23 Uhr
Formschön: Christoph Daferner trifft für den Club.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Formschön: Christoph Daferner trifft für den Club.

Dass der 1. FC Nürnberg vor einer Woche gegen den 1. FC Heidenheim einigermaßen schlecht ausgesehen hatte, war auch vor dem Anpfiff der Partie gegen den nächsten unangenehmen Gegner noch ein Thema. Das 0:3 im eigenen Stadion, sagte Sportvorstand Dieter Hecking also vor der Partie beim SV Sandhausen, habe schon für ein "paar Fragezeichen" gesorgt bei den Nürnberger Verantwortlichen. Der auch selbsternannte Aufstiegskandidat spielt derzeit eher wie ein Absteiger.

In Sandhausen konnte man diesen Eindruck nicht völlig vergessen machen, beim 2:1 (0:1) zeigte der Club allerdings immerhin Moral, als er nach einer vor allem mit Blick auf das Offensivspiel ordentlich misslungenen ersten Hälfte im zweiten Durchgang spät, aber nicht unverdient das Spiel drehte.

Vorab hatte Trainer Robert Klauß für personelle Überraschungen gesorgt. In dieser Liga spiele niemand niemanden her, hatte Klauß ja vorab gesagt. Und nach Spiel sah die Aufstellung dann auch erst einmal nicht aus. "Körperliche Robustheit" wollte Klauß herstellen - und stellte Sadik Fofana, Enrico Valentini, Erik Shuranov und Jens Castrop in die Startelf. Weichen mussten Johannes Geis, Jan Gyamerah, Kwadwo Duah und Mats Möller Daehli.

Keine Chance in Halbzeit eins

Was man dann so sah von einem im 4-2-2-2 aufgestellten Club war ein bisschen körperliche Robustheit und praktisch gar kein Spiel. Im ersten Durchgang hatte der Club keine einzige Torgelegenheit und geriet durch ein Traumtor in Rückstand. Bashkim Adjini wurde von Erik Wekesser, Shuranov und Fabian Nürnberger freundlich begleitet, zog aus 20 Metern ab - und traf in den Winkel (33.). Weil außerdem der Sandhäuser Ahmed Kutucu noch zwei passable Gelegenheiten vergab, ging der Halbzeitstand sehr in Ordnung aus Nürnberger Sicht.

Immerhin: Es wurde nach der Pause besser, was allerdings auch keine allzu komplizierte Übung war. Nur vier Minuten dauerte es, ehe dem Club der Ausgleich gelang. Nach einem kurz ausgeführten Eckball brachte Valentini den Ball in die Mitte, dort stand und sprang Christoph Daferner genau richtig und traf per Kopf zum 1:1.

Daferner verpasst das 2:1

Sehr langsam war auch die spielerische Komponente im Vortrag der Nürnberger zu erkennen. Belohnt wurde das in einer immer noch nicht mitreißenden Partie mit einer zweiten Gelegenheit für Daferner. Wieder kam die Hereingabe von Valentini, diesmal hielt Daferner die Fußspitze hin - und verfehlte das Ziel nur um Zentimeter (67.).

Es kamen dann Mats Möller Daehli und Kwadwo Duah, um den spielerischen Aspekt weiter zu erhöhen. Einen wirklichen Effekt hatte das nicht, Großchancen gab es bis kurz vor dem Ende der Partie nicht mehr. Da vergaben dann erst Hübner und dann Lawrence die große Gelegenheit auf den Sieg und wurde Duah in der Nachspielzeit zum Helden. Bei einem der letzten Angriffe nahm sich der Stürmer im Strafraum ein Herz, zog ab - und sorgte mit seinem Treffer dafür, dass zumindest ein paar Fragezeichen in Sandhausen blieben.

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