Schöne Erinnerung an den HSV

Traumtorschütze Rosenlöcher muss sich beim Club neu beweisen

24.9.2021, 06:44 Uhr
Mit diesem fulminanten Schuss hatte Linus Rosenlöcher im Mai gegen den Hamburger SV sein erstes Zweitliga-Tor erzielt. Weil es nur das 2:5 war, blieb es eine Randnotiz.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Mit diesem fulminanten Schuss hatte Linus Rosenlöcher im Mai gegen den Hamburger SV sein erstes Zweitliga-Tor erzielt. Weil es nur das 2:5 war, blieb es eine Randnotiz.

Zumal die persönliche Situation des 21-Jährigen rund vier Monate später als eher unbefriedigend beschrieben werden darf, auch wenn Rosenlöcher, ein intelligenter und reflektierter junger Mann, das selbst nie so sagen würde. Natürlich hatten fünf Kurzeinsätze in der vergangenen Saison Hoffnungen geweckt, dass da ein weiteres Eigengewächs den Durchbruch schaffen könnte. Wie auch Tim Latteier war Rosenlöcher aus der U21 nach oben befördert worden und hatte dann im Februar seinen ersten Profivertrag unterschrieben.

Aktuell bleibt beiden Talenten bei Trainer Robert Klauß allenfalls eine Reservistenrolle. „Das Niveau hier ist einfach sehr hoch“, sagt Rosenlöcher. Und er kennt seine Defizite. Mitunter fehlt es dem athletischen Defensivmann, der in der Sommerpause sichtbar an seinem Körper gearbeitet hat, noch an der Ruhe am Ball und der Präzision im Spiel. Vieles sei aber auch Kopfsache, sagt Rosenlöcher, gerade junge Spieler hätten „noch viel zu lernen, wie sie mit Druck und anderen Faktoren umgehen müssen und vor allem konstant ihre Leistung abrufen können“.

Um Spielpraxis zu sammeln, sollte der gebürtige Münchner, der über Tuspo Nürnberg und die SpVgg Mögeldorf 2016 zum Club gekommen war, nun an den FSV Zwickau verliehen werden. „Sportlich wäre es ein Schritt in die richtige Richtung gewesen“, glaubt Rosenlöcher, „ich stand hinter dem Wechsel und habe mich auf die Aufgabe gefreut.“ Dann aber platzte der Deal überraschend, weil der Drittligist keinen Platz im Kader schaffen konnte.

Neue Konkurrenz durch Routinier Rausch

„Manchmal laufen im Fußball Dinge eben anders als gedacht. Das muss man akzeptieren und das Positive sehen“, mag Rosenlöcher nicht hadern, „ich freue mich genau so darauf, jetzt hier weiterzuarbeiten und mich individuell zu verbessern.“ Auch wenn er das spätestens mit der Verpflichtung des erfahrenen Konstantin Rausch als Backup für Tim Handwerker zunächst wohl nur in der Regionalliga-Reserve darf.

Die Prioritäten sind trotzdem klar gesetzt: „Ich will mich empfehlen, ob im Training oder in der U21, und allen zeigen, dass ich immer noch in die Mannschaft will. Simpel gesagt: jeden Tag Vollgas geben und die sich bietenden Chancen nutzen.“

So wie der gleichaltrige Lukas Schleimer, der schon abgeschrieben schien und nun dank eines furiosen Kurzeinsatzes im Heimspiel gegen Hansa Rostock (1:0) samt Vorlage zum Siegtreffer plötzlich „einen ganz anderen Status hat“, wie Rosenlöcher bemerkt hat: „So ist das eben im Fußball, durch ein Spiel kann sich von heute auf morgen alles ändern. Klar macht das Hoffnung.“ Schließlich soll ein 2:5 beim HSV nicht die einzige schöne Erinnerung an die Profikarriere bleiben.


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