Rekord bei den Alten Herren

650 Spiele für den SV Tennenlohe: Rolf Bornitzky hat nicht genug

4.8.2021, 06:00 Uhr
Ehrung zum 650. Spiel für den SV Tennenlohe: Torhüter Rolf Bornitzky (Mitte) mit Gerhard Schmeißer (links) und AH-Abteilungsleiter Holger Sickenberg.

© Jörg Egelseer, NN Ehrung zum 650. Spiel für den SV Tennenlohe: Torhüter Rolf Bornitzky (Mitte) mit Gerhard Schmeißer (links) und AH-Abteilungsleiter Holger Sickenberg.

Als Rolf Bornitzky nach Erlangen zog, kam er eher zufällig zum SV Tennenlohe. Verlassen hat der heute 62-Jährige den Verein nie, worüber auch seine Teamkollegen sehr froh waren. Denn vorher hatte immer ein Feldspieler den Schlussmann geben müssen. Bornitzky aber überzeugte, in einer Saison hielt er alle Strafstöße, sechs Stück waren das. Nun knackte das Torwart-Urgestein eine nie dagewesene Marke.

Herr Bornitzky, Sie haben kürzlich Ihr 650.Spiel im SVT-Trikot gemacht. Wie war's?

Sehr schmerzhaft! (lacht) Ich habe mir eine Oberschenkelzerrung zugezogen. Doch mein Physio hat das wieder hinbekommen, deshalb musste ich keine Pause einlegen. Mittlerweile bin ich beim 652. Einsatz angelangt.


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Damit sind Sie Tennenloher Rekordspieler. Dabei kommen Sie gar nicht aus dem Ort?

Meine fußballerische Wurzeln liegen in Sonnefeld im Landkreis Coburg, dort habe ich angefangen zu spielen, erst noch in der Schüler-Mannschaft. Ich seit 50 Jahren Mitglied im TSV. Ich bin dann beruflich nach Erlangen gewechselt, damit hat sich auch fußballerisch ein Wechsel im Herrenbereich vollzogen. Über Freunde bin ich in Tennenlohe gelandet. Seitdem ich hier wohne, habe ich immer auch nur dort gespielt.

Sie haben nie etwas anderes probiert?

Nein. Die AH in Tennenlohe ist ein verschworener Haufen, sehr gesellig. Und man hilft sich untereinander. Deshalb habe ich nie einen Gedanken verschwendet, woanders hin zu gehen. Obwohl ich seit vielen Jahren in Erlangen-Kosbach wohne, fahre ich immer noch nach Tennenlohe zum Training.

"Rolf, jetzt wird’s peinlich", hat bislang niemand gesagt

Mit Fußball wollten Sie auch nie aufhören?

Nein. Erst wenn einer sagt: "Rolf, jetzt wird’s peinlich." Doch das ist bislang nicht passiert.

Ihre Frau hat auch nichts dagegen, dass Sie weiterhin oft am Fußballplatz herumhängen und nicht zu Hause mit ihr?

Unsere Spieltage sind samstags und freitags, Mittwoch ist unser Trainingstag. Zweimal pro Woche wegen Fußball unterwegs zu sein, das ist auch für meine Frau verkraftbar, bisher läuft das wunderbar. Außerdem findet sie es auch gut, einen sportlichen Mann zu haben. (lacht)

"Ein Teufelskerl wie ich braucht die 666"

Waren Sie überrascht, dass sie schon 650 Spiele gemacht haben?

Das nicht. Ehrungen finden bei den AH alle 50 Spiele statt. Nach den ersten 50 Spielen bekommt man eine wunderschöne Torte, später Pokale und Urkunden. In meinem Sportstudio-Zimmer steht das Regal voll davon. 600 Spiele waren schon sehr viel, 650 eine ganz neue Hausnummer. Doch solange es mir nicht schlechter geht, mache ich weiter. Als Torhüter verrichte ich meine Spiele auch mehr stehend als laufend. Dabei gilt: Je älter man wird, desto besser wird man auch, weil man die Ruhe behält.

Was ist die nächste kritische Marke?

Die 666! Das habe ich einmal meinen Vereinskollegen im Training erzählt. Ein Teufelskerl wie ich braucht die 666. (lacht) Wenn es danach noch weitergeht, ist es aber auch in Ordnung.

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