Abseits oder nicht? So unglücklich kassierte der Club das 3:4

19.10.2019, 05:52 Uhr
Abseits oder nicht? So unglücklich kassierte der Club das 3:4

© Sportfoto Zink

Zweimal schafft es der 1. FC Nürnberg, beim Gastspiel im Erzgebirgsstadion einen Rückstand zu egalisieren. Nürnbergs vierter Aussetzer in der Defensive - notiert wird er in der vierten Minute der Nachspielzeit - ist dann aber einer zu viel. Auch wenn selbst danach die Chance zum Ausbessern auf dem Silbertablett serviert, von Michael Frey vom Elfmeterpunkt in Minute 100 aber nicht genutzt wird.

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Sechs Zeigerumdrehungen zuvor passiert jener entscheidender vierter Fauxpas, dessen Ausgangspunkt ausgerechnet Kapitän Hanno Behrens ist. Erst verschätzt sich Nürnbergs Elmshorner bei einem Diagonalball von Aues Dimitrij Nazarov so sehr, dass Pascal Testroet überhaupt in die Aktion treten kann. Dieser bringt das Spielgerät unkonventionell mit dem Bauch unter Kontrolle - Behrens reklamiert da schon Handspiel -, lässt den Club-Captain mit einem Haken ins Leere rutschen und platziert seine Flanke mit links auch noch so punktgenau, dass weder Andreas Lukse noch das Nürnberger Defensivzentrum um Lukas Mühl und Georg Margreitter wirklich eingreifen können. Aues Joker Florian Krüger - Nürnbergs Albtraum, auch wenn er nicht Freddy heißt - steht goldrichtig und köpft zum alles entscheidenden 3:4 aus Club-Sicht ein.

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Das Erzgebirgsstadion steht in jener 94. Minute Kopf, die lila-weiße Euphorie wird lediglich durch das zögerliche Verhalten von Schiedsrichter Daniel Schlager getrübt. Die Nürnberger, allen voran Kapitän Behrens, bemängeln die vorausgegangene Ballannahme von Testroet. Der Videoassistent schaltet sich ein, kann aber kein strafbares Vergehen erkennen und gibt dies auch so auch an den Unparteiischen weiter. 

Erinnerungen an Mainz

Doch nicht nur Testroets Ballverarbeitung wird im Kölner Keller genauer unter die Lupe genommen, sondern auch eine mögliche Abseitsstellung des Torschützen - Florian "Freddy, der Albtraum" Krüger. Beim Anblick der Wiederholung darf sich der eine oder andere, der es mit dem Club hält, bereits freuen, denn auf den ersten Blick scheint Krüger tatsächlich einen Schritt vor dem letzten Club-Fuß zu stehen. Zuversichtlich wird durchgeatmet. In Köln wird allerdings die kalibrierte Linie angelegt - ähnlich wie einst bei Adam Zrelaks vermeintlichem Großer-Zeh-Treffer in Mainz aus der Vorsaison. Heraus kommt,  dass kein Fehler des Schiedsrichtergespanns vorliegt. Warum? Weil Behrens‘ Fußspitze, nachdem er zuvor im Zweikampf gegen Testroet ausgerutscht war und immer noch am Boden liegt, den entscheidenden Zenti- bis Millimeter zu nah an Nürnbergs Grundlinie platziert ist.

 

 

 

So muss der Club nach zuvor sechs ungeschlagenen Spielen mal wieder die bittere Pille einer Niederlage schlucken und wird womöglich ein paar Tage brauchen, um dieses doch sehr kuriose Fußballspiel erst einmal zu verdauen.

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