Ansage von Azzouzi: Fürth-Manager zeigt klare Kante

5.1.2021, 06:00 Uhr
Eindeutig: Fürths Manager Rachid Azzouzi hat nicht vor, im Winter jemanden abzugeben.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NN Eindeutig: Fürths Manager Rachid Azzouzi hat nicht vor, im Winter jemanden abzugeben.

Kaum war der FC Sankt Pauli zum Zweitliga-Auftakt 2021 mit 2:1 (2:0) besiegt, da bescherte das Los der Spielvereinigung Greuther Fürth im Achtelfinale des DFB-Pokals den nächsten Gegner aus einer Hansestadt. Am 2. oder 3. Februar bekommt es das Kleeblatt mit dem Erstligisten Werder Bremen zu tun. Wieder muss Fürth auswärts ran.

"Klar hätten wir uns über ein Heimspiel gefreut", sagt Fürths Geschäftsführer Rachid Azzouzi. "Aber wir werden es so nehmen, wie wir es gegen Hoffenheim genommen haben. Wir freuen uns einfach darauf, uns zu beweisen, uns vor einem Millionenpublikum präsentieren zu können", so der 49-Jährige weiter. Er selbst hatte vom Ergebnis der Auslosung durch seine Tochter erfahren. Eine gewisse Anspannung sei natürlich immer da vor so einer Auslosung, räumt der Manager ein. Dennoch hatte er sich zum Ausklang des siegreichen Sonntags für einen Spaziergang entschieden. Frische Luft und Kraft tanken.

"Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll"

Zusätzliche Einnahmen hätte Fürth aufgrund der fehlenden Zuschauer in den Stadien ohnehin nicht verbuchen können. Das Geld für die Teilnahme am Achtelfinale aus TV-Vertrag und Werbeeinnahmen fließt ohnehin. Von dieser Seite gibt es also keine Nachteile. Abgesehen davon, dass das Kleeblatt eben wieder auf Reisen gehen muss.

Doch mit Auswärtsspielen kam die Elf von Trainer Stefan Leitl in der Vergangenheit mehr als gut zurecht. "Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Wie wir spielen, macht mich einfach stolz", spricht Azzouzi über den Erfolg des Kleeblatts aber gerade auch über die Art und Weise, wie es Fußball spielt.

Leistungsträger mit auslaufenden Verträgen

So gut, dass die Konkurrenz genau beobachtet, was in Fürth passiert. Und wer vielleicht von dort weggelockt werden könnte. So laufen zum Beispiel die Verträge der U21-Nationalspieler Paul Jaeckel und David Raum ebenso aus, wie jene des skandinavischen Sturmduos Branimir Hrgota und Havard Nielsen. Alle vier sind Leistungsträger und konnten reichlich auf sich aufmerksam machen. Sollte sich Fürth mit einem dieser Spieler nicht über eine Vertragsverlängerung einigen könne, wäre im Winter praktisch die letzte Gelegenheit, bei einem entsprechenden Angebot auch eine Ablösesumme zu kassieren.

"Wir wollen auf keinen Fall jemanden abgeben"

Vorgesehen ist das aber nicht. "Wir wollen im Winter auf keinen Fall jemanden abgeben", formuliert Azzouzi eindeutig für die Zeitspanne vom 2. Januar bis 1. Februar, in der das Wintertransferfenster in dieser Saison offen ist. Auch die erschreckende Bilanz des Geschäftsjahres 2019/2020 soll daran nichts ändern. Gleichwohl dürfte sie dafür sorgen, dass die Angebote, die Fürth seinen Profis mit auslaufendem Kontrakt nicht üppiger dotiert sein werden als die bestehenden.

"Wir versuchen, die Jungs zu halten"

"Natürlich ist es so, dass einige Verträge auslaufen, auch das gehört dazu", erklärt Azzouzi. "Wir versuchen, die Jungs zu halten." Schon seit längerem ist er in Gesprächen mit den entsprechenden Kandidaten, deren Arbeitspapiere in Fürth 2021 enden. Bei Leitl war es Azzouzi im November 2020 gelungen, trotz Interesse anderer Vereine, eine Lösung zu finden. Bis 2023 verlängerten Leitl und sein Trainerteam. Vielleicht gelingen Azzouzi weitere Coups.

Spaßfaktor als Pluspunkt

"Jeder hat Spaß, es gibt für keinen einen Grund zu sagen, ich muss unbedingt weg aus Fürth", berichtet der Manager über die Stimmung in der Mannschaft. Genau das ist ein Faktor für den Erfolg der Fürther. Womöglich ist das dem einen oder anderen Profi mehr wert, als ein höheres Salär bei einem anderen Verein. Ob Fürth alle halten kann, bleibt abzuwarten. Falls nicht, verweist Azzouzi auch darauf, dass einige Talente in der zweiten Reihe bereits auf ihre Chance lauern.

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