Bilder: Der Club trainiert wieder - Neuzugang mit Einzel-Einheit

4.1.2020, 18:29 Uhr
Trainingsauftakt beim Club: FCN-Profis schwitzen beim Vorbereitungsstart.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa Trainingsauftakt beim Club: FCN-Profis schwitzen beim Vorbereitungsstart.

Kalt war‘s am Samstagnachmittag, vielleicht schauten auch deswegen nur etwa 200 Unentwegte vorbei im Sportpark Valznerweiher, auch der Trainer wirkte beim Pressegespräch hinterher noch ziemlich durchgefroren. Ob ihm demnächst wieder warm ums Herz wird, dürfte nicht zuletzt davon abhängen, wie die Vorbereitung verläuft.

Daran und an den Ergebnissen bis Saisonende möchte sich Jens Keller messen lassen, der in seinen ersten fünf Spielen als Club-Trainer vor allem eine Art Feuerwehrmann geben musste. Den Brand eindämmen und schon ein bisschen löschen beim aktuell Drittletzten – was mit fünf von 15 möglichen Punkten eher suboptimal gelang.

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Wie richtiger Jens-Keller-Fußball aussehen könnte, wird sich vielleicht schon in den nächsten Wochen zeigen. Am Samstagnachmittag galt es zunächst, wieder auf Touren zu kommen. 26 Spieler hatten sich auf dem A-Platz versammelt, darunter auch Christian Mathenia und drei weitere Torhüter. Enrico Valentini und Michael Frey, die sich im letzten Spiel des Jahres gegen Dresden verletzten, übten und liefen wegen ihrer Blessuren (Keller: "Nichts Ernstes“) nur für sich, Iuri Medeiros fehlte wegen eines grippalen Infektes.

"Ein lockerer Auftakt, in den nächsten Tagen wird‘s dann losgehen“, sagte Keller beim anschließenden Pressegespräch; kurz vor ihm war bereits Philipp Heise dran, der erste Zugang in der Winter-Transferperiode. Den linken Verteidiger, hierzulande unter anderem aus seiner Zeit in Heidenheim, beim VfB Stuttgart und in Dresden ein Begriff, konnte der Sportvorstand bis Saisonende vom Premier-League-Aufsteiger Norwich City ausleihen, dem sich der 28-Jährige im Sommer angeschlossen hatte.

Heise: "Nürnberg ist meiner Meinung nach ein Top-Club"

Weil sich Heise auf der Insel aber nicht durchsetzen konnte und zumindest in der ersten Mannschaft ohne Einsatzminute blieb, reifte der Gedanke, sich beruflich erneut zu verändern, wenn auch zunächst nur befristet. "So ist Fußball", sagt Heise, zumindest fiel ihm so die Entscheidung leicht, den Schritt zu gehen, „eine Entscheidung, die ich treffen musste“. Als sich Robert Palikuca bei ihm meldete, musste er nicht lange überlegen: "Nürnberg ist meiner Meinung nach ein Top-Club.“

"Es ist gut für uns, dass er die komplette Vorbereitung mitmachen kann“, sagt sein Trainer, der ihn bereits zu Union Berlin holen wollte. Dass Heise schon relativ lange ohne regelmäßige Spielpraxis ist, möchte Keller nicht überbewertet wissen, zumal Heise hin und wieder in Norwichs Reserve mitkickte. "Philip kennt die 2. Liga sehr gut, er hat einen sehr starken linken Fuß und kann aus der Defensive heraus viel Druck über die linke Seite machen“, lobt Keller seinen neuen Verteidiger.

Weitere defensive Verstärkung im Anflug

Das enttäuschende Abschneiden macht auch Palikuca fast ausschließlich an der Defensive fest und kündigte deshalb auch am Samstag noch eine weitere Verstärkung für den hinteren Block an. Ob es ein zentraler Abwehrspieler wird oder ein so genannter Sechser, ließ er offen, spätestens bis zum Trainingslager in Marbella (13. bis 22. Januar) dürfte man etwas schlauer sein.


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Der neue, bis zum Auftakt beim HSV am 30. Januar auf der einen oder anderen Position verstärkte 1. FC Nürnberg soll den alten schnellstmöglich vergessen lassen. "Aggressivität, Ruhe, Stabilität“, so beschreibt Palikuca ein paar inhaltliche Ziele der Vorbereitung. "Ein paar Sachen, die wir immer wieder gesehen haben, aber nicht über die komplette Spielzeit.“

Es gibt viel zu tun beim Club. Seit Samstag packen sie‘s wieder an. Auch wenn‘s draußen richtig ungemütlich ist.

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