Club ohne Klauß: Erfolgreicher Job-Wechsel beim FCN

9.1.2021, 17:25 Uhr
Ungewohnte Perspektive: Robert Klauß verfolgt das Spiel gegen den HSV von der Tribüne aus.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Ungewohnte Perspektive: Robert Klauß verfolgt das Spiel gegen den HSV von der Tribüne aus.

Der Vertreter des Chefs durfte immerhin noch ein paar Aufgaben nach Spielschluss übernehmen. Gerade hatte Tobias Schweinsteiger das erste Mal als Verantwortlicher während eines Zweitliga-Spiels an der Seitenlinie gestanden, jetzt sollte er dieses 1:1 zwischen seinem 1. FC Nürnberg und dem Hamburger SV noch in ein paar Fernsehkameras hinein erklären.

Schweinsteiger tat das mit großer Zurückhaltung, so besonders - das wollte er transportieren - war das gar nicht, dass da diesmal eben er und nicht der gesperrte Robert Klauß die Kommandos gegeben hatte. Zumal er so viel Gestaltungsraum gar nicht hatte, die wichtigsten Dinge hatten sie vorab ja gemeinsam festgelegt - so wie immer. "Der Matchplan war klar, die Wechsel auch", sagte also Schweinsteiger. Vor allem funktionierte der Matchplan, was Schweinsteiger freute. "Wir können zufrieden sein", sagte er noch, ehe er wieder an Klauß übergab.

Die Pressekonferenz übernahm der Chef, der die Partie aus einer der Stadion-Logen verfolgt hatte, wieder persönlich. Er klang ganz ähnlich wie Schweinsteiger. "Wir haben ein gutes Zweitliga-Spiel gesehen", sagte Klauß. Ein Spiel, in dem "wir unsere Ideen durchgebracht haben". Das galt in erster Linie für das Spiel gegen den Ball: Die torgefährlichen Hamburger kamen kaum einmal zu gefährlichen Abschlüssen, weil der Club das gefürchtete Flügelspiel meist erfolgreich unterband.

Aber auch nach vorne sah der 1. FC Nürnberg ansprechend aus gegen den Tabellenführer, weshalb Klauß zu diesem Fazit kam: "Das war ein guter Schritt nach vorne." Die nächsten Schritte will er wieder von der Linie aus begleiten, der Ausflug auf die Tribüne soll eine Ausnahme bleiben. Zweigeteilt war die Gefühlswelt von Klauß an diesem Nachmittag: "Man hat da oben einen besseren Überblick, aber man fühlt sich hilflos", sagt Klauß. Wobei das mit der Hilflosigkeit an Spieltagen ja eh immer gilt, sagt Klauß: "Das mit den Korrekturen während des Spiels ist eine Illusion."

Gegen den Hamburger SV waren diesmal aber gar nicht viele Korrekturen notwendig. Das sahen Schweinsteiger und Klauß so. "Die Schritte, die wir tun", sagte Klauß, "gehen in die komplett richtige Richtung." Bei ihm führen sie kommende Woche wieder direkt an die Seitenlinie.

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