Crash-Parade: Für Mathenia fühlte sich der Punkt gut an

7.10.2019, 13:49 Uhr
Crash-Parade: Für Mathenia fühlte sich der Punkt gut an

© Sportfoto Zink / DaMa

Christian Mathenias Knie war dick bandagiert, als er vor die versammelten Journalisten trat, um seinen Arbeitstag zu erklären. Wobei der Eisbeutel ja eigentlich schon die ganze Geschichte erzählte. Die Nachspielzeit war gerade angebrochen in der Partie des 1. FC Nürnberg gegen den FC St. Pauli, da entschlossen sich die Gäste ein wenig gegen die Logik des Spiels, doch noch einmal den Weg in Richtung Mathenias Tor zu suchen. Weil sie den Weg auch fanden, tauchte Boris Tashchy plötzlich alleine vor Mathenia auf, der warf sich dem Angreifer entgegen, sicherte seiner Mannschaft so zumindest einen Punkt, knallte bei der erfolgreichen Abwehr aber eben auch mit seinem Knie auf das Tashchys.

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"Froh, dass ich auch einmal einen Safe hatte" 

Das sah zunächst dramatisch aus, weil Mathenia nach dem Schlusspfiff aber schon wieder in Plauderlaune war, droht wohl keine längere Verletzungspause. Wäre auch schade gewesen für einen Torwart, dem sie in dieser Saison schon häufiger vorgerechnet haben, welchen Ball er hätte halten können, den er nicht gehalten hatte. Der Torwart Mathenia war auch abseits des Spielfeldes häufig in der Defensive. "Ich bin froh, dass ich auch mal einen Safe hatte", sagte deshalb Mathenia diesmal sehr beiläufig, weil es besser wirkt, wenn man nach einem Spiel, in dem man seiner Mannschaft einen Punkt gewonnen hat, beiläufig daherkommt.

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An einer ähnlichen Übung scheiterte Mathenias Kollege Hanno Behrens. Auch der Mittelfeldspieler und Kapitän hat schon komplizierte Zeiten erlebt in dieser Saison. Er, der dieser Mannschaft immer ein natürlicher Anführer war, wirkte unter der Anleitung des Trainers Damir Canadis plötzlich wie einer, der zu ersetzen ist, leicht sogar.

Vorgerechnet wurde Behrens aber nie etwas, weil alle, die diesen 1. FC Nürnberg mit Sympathie begleiten, mit ihm litten. In Hannover hat Behrens am vergangenen Montag seinen ersten Saisontreffer erzielt. Welche Befreiung das für ihn bedeutete, war in den Sekunden nach dem Tor am ganzen Kapitänskörper abzulesen.

Gegen St. Pauli wirkte Behrens wieder wie jener Behrens, der dem Club in der vorletzten Spielzeit ein stetiger Torschütze war. Nur traf er diesmal zunächst nicht ins Tor. 51 Minuten musste Behrens warten, ehe ihm sein Treffer gelang. Weil der im Tor vor der Nordkurve landete und ihnen endlich das 1:1 brachte, war es da schwierig mit der Beiläufigkeit – also schrie Behrens seine Freude einfach heraus.

Ein gefühlter Sieg 

Als alles vorbei war, sollte auch er den Journalisten noch seinen Arbeitstag erklären. Behrens beklagte den verpassten Sieg und wiederholte da beinahe die Worte, die Mathenia ein paar Minuten zuvor gewählt hatte. Was beide nicht aussprachen, was aber jeder der Zuhörer wusste: Dieses Unentschieden hatte der 1. FC Nürnberg vor allem ihnen zu verdanken. Zwei Spielern also, die schon überraschend viel durchmachen mussten in dieser Saison und für die sich dieses 1:1 deshalb anfühlte wie ein kleiner Sieg. 

 

 

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