Das Restprogramm des FCN: Angstgegner und Unmotivierte

17.3.2021, 06:00 Uhr
Das Derby macht den Anfang: Der Club hat ein kompliziertes Restprogramm.

© Wolfgang Zink/Sportfoto Zink, ARC Das Derby macht den Anfang: Der Club hat ein kompliziertes Restprogramm.

Im Fußball denkt man von Spiel zu Spiel. So hört man das sehr oft während einer Saison und vielleicht stimmt es sogar, dass sich die Spieler immer nur mit dem nächsten Gegner beschäftigen. Irgendwann aber ändert sich das – und das sogenannte Restprogramm rückt in den Blick. Beim 1. FC Nürnberg ist das spätestens am Sonntag nach dem 1:1 gegen Osnabrück geschehen. Da sagte Trainer Robert Klauß, angesprochen auf einen möglichen Abstieg: "Wir sind nicht abgeschlagen Letzter und haben einen Vorsprung, den wir in direkten Duellen ausbauen können." Nur, so viele direkte Vergleiche mit anderen Abstiegskandidaten gibt es gar nicht mehr.


Stattdessen wartet am Sonntag die SpVgg Greuther Fürth. Nach dem 2:3 im Hinspiel haben sich die Kräfteverhältnisse noch einmal deutlich hin zu den aufstiegskämpfenden Fürthern verschoben.


Es folgt die Länderspielpause und danach der Besuch des SC Paderborn, gegen den der Club im Hinspiel einen 2:0-Auswärtserfolg gefeiert hat. Seitdem ist Paderborn so grau geblieben, wie man es vermutet und spielt eine Saison, wie man sie sich beim Club gewünscht hätte. Der SC steht im Niemandsland der Tabelle – únd spielt mitunter auch so. Aus den letzten sechs Spielen gelangen nur acht Punkte, darunter aber am Montagabend ein 2:0 beim formstarken FC St. Pauli.


Der nächste Gegner ist abgeschlagen in der Tabelle. Trotzdem wirken die Würzburger Kickers im Jahr 2021 stabiler als noch im Vorjahr, als sie das Hinspiel beim Club in letzter Minute verloren haben. Es ist das Spiel bei den Kickers tatsächlich das einzige direkte Duell, in dem der Club seinen Vorsprung auf die Abstiegsplätze ausbauen kann.


Der nächste Gegner kommt vom anderen Tabellenende und ist das zweite von den vier Spitzenteams der Liga, gegen die der Club noch antreten muss. Bei Holstein Kiel war der Club im Hinspiel lange ebenbürtig, am Ende setzte sich beim 1:0 die Kieler Qualität aber durch.


Es folgt der nächste Ausflug zu einem Gegner der Motivations-Kategorie "Paderborn". Auch für Erzgebirge Aue geht es in dieser Saison um nicht mehr viel. Das Hinspiel gewann der Club mit 1:0, allerdings gehört Aue zu den heimstarken Mannschaften der Liga.


Ein Sieg in Aue wäre angebracht, denn danach schaut der 1. FC Heidenheim in Nürnberg vorbei. Und da weiß man, dass irgendein Schnatterer in der 89. Minute trifft.


Der Mai beginnt kompliziert. Gegen den HSV bot man beim 1:1 kurz nach Jahresbeginn eine der besten Saisonleistungen. Andererseits ist der HSV die Spitzenmannschaft der Liga. Wiederum andererseits verspielt der HSV an einem 32. Spieltag gerne mal den Aufstieg.


Das vorletzte Kapitel der Saison schreibt der FCN dann im Max-Morlock-Stadion gegen den VfL Bochum. Noch ein Aufstiegsanwärter also und ein Angstgegner für den Club. Von den elf Heimspielen gegen den VfL in diesem Jahrtausend gewann der Club nur zwei, verlor aber fünfmal.


In einer dem Club wohlgesonnenen Welt wäre der Ausflug zu Hannover 96 am letzten Spieltag ein bedeutungsloser, weil beide längst das nächste Zweitligajahr planen. Aber die Welt und der Club haben ein kompliziertes Verhältnis.

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