Denkbar unglücklich: Ice Tigers unterliegen Mannheim

17.1.2021, 17:10 Uhr
Eine typische Szene: Viel Verkehr vor Mannheims Torhüter Felix Brückmann, aber Timo Walther kommt nicht zum Torerfolg für die Ice Tigers.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Eine typische Szene: Viel Verkehr vor Mannheims Torhüter Felix Brückmann, aber Timo Walther kommt nicht zum Torerfolg für die Ice Tigers.

In Mannheim hatte die Reise für die junge Nürnberger Interessensgemeinschaft begonnen. Voller Euphorie und Tatendrang hatten die Ice Tigers im Dezember im dritten Anlauf endlich in die neue DEL-Saison starten dürfen. Fünf Gegentore und weitgehend einseitige 60 Minuten später bestätigte sich, was eigentlich ohnehin schon alle wussten. 20/21 dürfte eine harte Saison werden – in jeglicher Hinsicht. Seitdem ist ein Monat vergangen, in dem nicht nur die Ice Tigers erstaunlich gut durch die Pandemie gekommen sind. Und das zweite Aufeinandertreffen mit einem der großen Favoriten auf den Titel zeigte, dass sich auch sportlich in Nürnberg einiges entwickelt hatte.

Die Ice Tigers zeigten am Sonntagnachmittag ihre beste Saisonleistung - trotz eines denkbar unglücklichen Spielverlaufs, trotz weiterer verletzter Spieler und trotz eines Gegners, der auf nahezu jeder Position prominenter besetzt ist. Den ersten Saisonsieg gegen den Meister von 2019 aber müssen sie sich noch aufsparen. Beim 2:3 (0:2, 1:0, 1:1) waren die Adler die clevere Mannschaft.

Trinkberger nach Operation dabei

Zuvor war es kein gutes Wochenende für die Ice Tigers gewesen. Nach dem 2:3 in Straubing hatten sich erst Tyson McLellan und dann auch noch Verteidiger Tom Gilbert mit muskulären Problemen abgemeldet. Wie lange die beiden die Verletztenliste verlängern, wird sich erst nach weiteren Untersuchungen am Montag herausstellen. Am Samstag machte dann auch noch das Gesicht von David Trinkberger Bekanntschaft mit dem kleinen Schwarzen. Der Abwehrspieler wurde von den Zahnärzten der Ice Tigers operiert und stand am Sonntag mit einem Vollvisier schon wieder auf dem Eis. Trinkberger war nicht auf dem Eis, als den Adler zwei Tore geschenkt wurden: Bei Jason Bast kann man noch von Cleverness sprechen, denn natürlich wollte der einstige Nürnberger Ilya Sharipov von hinter der Torlinie anschießen (4. Minute). Dass Luke Adam einen Querpass unerreichbar für den Torhüter abfälschte, war aber tatsächlich nur unglücklich. Zumindest aus Sicht der Ice Tigers, die auf der anderen Seite gegen Ende des ersten Abschnitts eine Großchance nach der nächsten vergaben.

Es war der typische Spielverlauf einer Begegnung ungleicher Gegner. Nach dem Wiederanpfiff aber zeigte sich, dass der Unterschied zwischen dem Letzten und dem Ersten der Südgruppe so groß gar nicht mehr ist. Nürnberg überzeugte dabei nicht nur kämpferisch und läuferisch. Die Defensive stand sicher um den auffällig starken Arturs Kulda. Die Offensive versuchte spielerisch zum Erfolg zu kommen, belohnte sich aber erst im zweiten Anlauf durch Chris Brown, der einen Konter im Nachstochern doch noch erfolgreich abschloss (27.). Und plötzlich schien gegen Mannheim nicht nur ein Achtungserfolg möglich zu sein.


Ice Tigers: Gute Nachrichten in düsteren Zeiten


Im Schlussabschnitt war es erneut Brown, der nach einem Puckverlust der Adler zur Stelle war (45.). Erst nach dem hochverdienten 2:2 erhöhte Mannheim wieder das Tempo. Es passte aber zu diesem Nachmittag, dass letztlich ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit die Gäste wieder in Führung brachte. Jonas Lehtivuori konnte im Power-Play nur regelwidrig gestoppt werden, den Penalty verwandelte Nicolas Krämmer sehenswert (52.). Weil die Nürnberger Power-Play-Quote weiterhin Fischöders größte Baustelle ist, blieb es bis in die Schlussminute beim Rückstand.

71 Sekunden vor dem Ende nahm der Cheftrainer eine Auszeit und den überzeugenden Sharipov vom Eis. Anders als ihm unterhaltsamen Spiel zuvor kamen die Ice Tigers zu keiner echten Chance mehr.

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