Zu harmlos: Ice Tigers unterliegen in Straubing

14.1.2021, 23:16 Uhr
Bereit für ganz große Momente: Moritz Elias erzielte in Straubing sein erstes DEL-Tor, als drittjüngster Spieler in der Geschichte der Liga.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Bereit für ganz große Momente: Moritz Elias erzielte in Straubing sein erstes DEL-Tor, als drittjüngster Spieler in der Geschichte der Liga.

Was hat Manuel Kofler zu Moritz Elias gesagt? Das Spiel in Straubing war noch nicht alt, als sich der Co-Trainer der Ice Tigers zum jüngsten Spieler der Nürnberger Mannschaft hinunterbeugte, um intensiv auf ihn einzureden. Elias nickte, hatte dann auch noch was zu sagen, nickte wieder, sprang über die Bande und erzielte sein erstes Tor als Eishockey-Profi in der DEL. Zur Erinnerung: Moritz Elias ist 16 Jahre, zehn Monate und vier Tage alt.

Es war ein großer Moment in einem Eishockeyspiel, das man ansonsten schnell vergessen wird. Vor allem in Nürnberg. Der Versuch, extrem defensiv zu weiteren Punkten zu kommen, ging nicht auf. Für die phasenweise zumindest optisch hochüberlegenen Straubing Tigers war es hingegen ein gelungenes "Rückspiel" nach dem Nürnberger 4:3 am Sonntag. Die Ice Tigers hatten da beinahe ein 4:0 verspielt und die niederbayerischen Tigers mussten sich die Frage stellen, warum sie erst nach 25 Minuten das Eishockey spielen begannen. Nach zwei Siegen in Folge kamen die Ice Tigers bei der Revanche aber über ein 2:3 (1:1, 0:0, 1:2) nicht mehr hinaus. "Wir haben einfach mehr geschlafen als die", stellte Moritz Elias danach am Mikrofon von MagentaSport abgeklärt fest.

Nur Goc und Schönmoser waren jünger

Frank Fischöder hatte seine Mannschaft nach dem Hinspiel in Nürnberg verändern müssen. Andrej Bires konnte angeschlagen nicht mit nach Niederbayern fahren, weshalb Roman Kechter als Stürmer in der vierten Reihe zum Einsatz kam. Der Nürnberger, ebenfalls erst 16 Jahre alt, hatte am Sonntag noch als Verteidiger debütiert. Dafür war Andrew Bodnarchuk wieder fit, außerdem kam Julius Karrer zu seiner ersten Partie in der DEL. Beim Kooperationspartner Bayreuth war der Verteidiger (21) in der DEL2 bislang sehr gut beurteilt worden.

Tatsächlich war die Verteidigung dann die Stärke der Gäste. Nur einmal waren sie nicht auf die Wucht der Straubinger vorbereitet. Andreas Eder durfte am eigenen Tor von seinem Schlussmann den Puck und Geschwindigkeit aufnehmen, über die gesamte Eisfläche fliegen und den Puck ungehindert ins lange Eck jagen (9. Minute). Es schien die Befreiung für ein Team zu sein, das bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Auf der anderen Seite aber setzte sich Luke Adam stark hinter dem Straubinger Tor durch, über Eric Cornel kam die Scheibe zu Moritz Elias (12.) – der Rest ist Geschichte. Nur Marcel Goc, Kapitän des Silberteams von Pyeongchang 2018, und Christian Schönmoser, der später auch für die Ice Tigers aktiv war, waren bei ihren Premierentreffern noch jünger.

Pollock trifft noch - mit der Schlusssirene

Es folgte die offensiv stärkste Phase der Nürnberger. Die war allerdings mit der ersten Drittelpause vorbei. Die Ice Tigers blieben im zweiten Abschnitt lange Zeit ohne Schuss. In der Abwehr aber standen sie so sicher, dass Straubing kaum zu wirklich gefährlichen Chancen kam. Auch die 14. Power-Play-Gelegenheit der Nürnberger verstrich ungenutzt. Es dauerte, bis Torhüter Sebastian Vogl wieder etwas zu tun bekam. In der 54. Minute setzte sich Tyson McLellan spektakulär durch, wurde im entscheidenden Moment aber noch gestört. Vor allem führte da Straubing bereits wieder.

Chris Brown und Brett Pollock hatten Mitchell Heard gewähren lassen, dessen perfekten Pass schob Kael Mouillierat durch die Schoner von Niklas Treutle (49.). 98 Sekunden nahm Fischöder Treutle vom Eis. Die erste Chance auf den entscheidenden Schuss ins leere Tor konnten die Straubinger nicht nutzen. Dafür traf Andreas Eder, der Ex-Nürnberger, aus dem eigenen Drittel und damit zum zweiten Mal an diesem Donnerstagabend (60.).


Roman Kechter: Der neue Rohdiamant der Ice Tigers


Die Partie endete dann aber doch noch kurios. Mit der Schlusssekunde wurde der durchgebrochene Pollock noch regelwidrig am Torschuss gehindert. Die Schiedsrichter entschieden auf Penalty und schickten die Spieler wieder zurück auf die Bank. Pollock lief an, traf zum 2:3 (60.). Dann war es endgültig vorbei.

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