Ironman Hawaii ist abgesagt

Die Stars kommen vielleicht doch zum Challenge Roth

19.8.2021, 15:55 Uhr
Triumphierte 2019 in Kona: Anne Haug bei ihrem WM-Sieg auf Hawaii.

© Marco Garcia, NN Triumphierte 2019 in Kona: Anne Haug bei ihrem WM-Sieg auf Hawaii.

Um die Top-Athleten ging es am Ende nicht mehr. Es ging nur darum, überhaupt ein Triathlon-Rennen veranstalten zu dürfen - nach der Absage 2020 und mehr als eineinhalb Jahren Corona-Pandemie. Als die Organisatoren den Challenge Roth in diesem Jahr von Juli auf September verschoben haben, wussten sie natürlich, dass an ihrem neuen Termin viele Stars nicht teilnehmen werden. Viele Sportler wollten auf eine Teilnahme beim Ironman auf Hawaii, der Triathlon-Weltmeisterschaft, am 9. Oktober nicht verzichten - und beide Rennen so dicht hintereinander, das schaffen selbst die Fittesten nicht.

Triathlon-Weltmeisterschaft ist verschoben

Challenge-Chef Felix Walchshöfer hat dennoch am Renntermin festgehalten, für die Altersklassen-Athleten, für die Stimmung, für so viele, die endlich einmal wieder einen Langdistanz-Wettbewerb erleben wollen. Mit einem kleineren Feld aus Einzelstarten und Staffeln - etwa ein Drittel der gewohnten Teilnehmerzahl - planen die Organisatoren aktuell den großen Wettkampf-Tag. Der noch ein wenig größer werden könnte als gedacht.

Am Dienstag kursierten erste Gerüchte, Mittwoch wurden die Nachrichten immer konkreter: Der Ironman auf Hawaii wird auf Februar 2022 verschoben, das Rennen im Oktober ist abgesagt. Dem Fachmagazin "triathlon" liegt dazu eine Email des Renndirektors an die freiwilligen Helfer vor. Eine offizielle Absage des Unternehmens steht noch aus.

Hawaii erlebt stärkste Infektionswelle seit Pandemie-Beginn

Die Corona-Lage im US-Bundesstaat Hawaii aber deutet stark darauf hin, dass diese bald folgen wird. Die Inseln im Pazifik erleben die stärkste Infektionswelle seit Beginn der Pandemie. Die Delta-Variante grassiert, erst knapp 60 Prozent der Bevölkerung ist vollständig geimpft. Die Belegung der Krankenhäuser steigt sprunghaft an. Ein Sport-Event mit mehreren Tausend Teilnehmern aus aller Welt in dieser Situation - kaum vorstellbar.

In Deutschland hingegen sieht es anders aus, weshalb das Challenge-Team davon ausgeht, dass der Triathlon in Roth - unter allen Hygieneauflagen - stattfinden kann. Für das Starterfeld hätte die Absage der WM enorme Auswirkungen. Plötzlich hätten alle Superstars der Szene Zeit und wären auf der Suche nach einem alternativen Rennen, der 5. September ist der letzte Termin dieser Güteklasse in diesem Jahr. Es ist also ziemlich wahrscheinlich, dass sich momentan sehr viele Top-Athleten bei Felix Walchshöfer nach einem Startplatz erkundigen.

Haug, Kienle, Dreitz, Frodeno - alle könnten starten

Vielleicht passiert sogar, was eigentlich für 2020 geplant war: Es könnte das beste Starterfeld aller Zeiten geben. Damals hatten sich mit Jan Frodeno und Anne Haug die amtierenden Weltmeister angekündigt, auch jetzt wäre der Challenge Roth für beide eine gute Option - ein Rennen im Heimatland und wegen der Live-Übertragung mit durchgehender TV-Präsenz. Für Haug wäre es die Premiere in Roth, auf die sie schon lange hingefiebert hat. Weit hätte sie es auch nicht, die Athletin kommt aus Bayreuth.

Gleiches gilt für Andreas Dreitz, dessen Manager schon im Frühjahr angekündigt hatte, dass der Challenge-Sieger von 2019 "gerne in Roth starten würde". Ebenfalls ein Kandidat ist Sebastian Kienle, der mit seinem Sponsor "hep", seit diesem Jahr auch Partner des Challenge, weitere Verbindungen nach Roth hat und deshalb erst im April zu Gast war. Noch will sich das Team Challenge dazu noch nicht äußern, erst drei Tage vor dem Wettkampf wird es eine offizielle Bekanntgabe der Top-Starter geben. Es werden aber einige mehr sein, als anfangs gedacht.

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