Drei Athletinnen des TSV Zirndorf in der Bestenliste des DLV

2.12.2020, 12:27 Uhr
Drei Athletinnen des TSV Zirndorf in der Bestenliste des DLV

© Foto: Andreas Goldmann

Die erste Gratulation kommt vom großen Nachbarn LAC Quelle Fürth. "Das ist für so einen kleinen Verein eine starke Leistung", ordnet Jörg Stäcker, Landestrainer der Läufer beim LAC, die Platzierungen ein. Die Branche ist jedes Jahr heiß auf die Bestenliste des Deutschen Leichtathletikverbandes.


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Wer dabei ist, weiß, wo er steht, und noch wichtiger: Auch alle anderen wissen das. Bis sie vollständig ausgewertet ist, dauert es noch einige Tage. Dann wird auch der LAC, der regelmäßig zu den Top-Ten-Vereinen Deutschlands zählt, dazu Stellung nehmen. Beim TSV Zirndorf weiß man schon jetzt, dass drei Athletinnen darin notiert sind.

Oder, wie TSV-Dreispringerin Tina Pröger es ausdrückt: "In der Bestenliste aufzutauchen, heißt, dass man zu den Besten gehört. Sieben sind besser, aber ich bin die Achtbeste. Deswegen ist das schon nicht schlecht." Was simpel klingt, ist das Ergebnis harter Arbeit in einem Jahr mit wenigen Wettkämpfen.

Ausreißer nach oben sind übers ganze Jahr dabei

Die 25-jährige Pröger ist, wie berichtet, Trainerin und parallel Athletin. Für sie ist ein Listenplatz mehr wert als das Abschneiden bei einer Deutschen Meisterschaft. Denn statt der Tagesform fließen in die Bestenliste alle Leistungen ein, denn Pröger weiß: "Übers ganze Jahr sind immer Ausreißer dabei."

Sie müssen nur auf einem offiziellen Wettkampf mit Windmessung zustande gekommen sein, in ihrem Fall war dieser Ausreißer 12,80 Meter bei Windstärke +1,9 bei einem Einladungs-Meeting in Aschaffenburg. Sie erinnert sich: "Es war das erste Meeting nach dem ersten Lockdown und es war schwierig, weil wir nicht wussten, ob es überhaupt Wettkämpfe geben wird."

Als Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung mag sie Statistiken – auch im Sport. So kann sich ein kleiner Verein wie der TSV und eine Athletin wie Pröger deutschlandweit einordnen. Und was sagt ihr achter Platz aus?

Trainer Dimitri Antonov schickt Pläne aus Bad Kissingen

"Es gibt mit Neele Eckhardt und Kristin Gierisch zwei deutsche Dreispringerinnen, die olympische Medaillen gewinnen können." Eckhardt führt die 2020er-Bestenliste mit einer Weite von 13,73 Metern an. Prögers Plan hingegen ist, "solange Sport zu machen, bis ich die 13 Meter schaffe. Meine Trainer meinen, es sind für mich sogar 13,5 Meter machbar." Einer ihrer Trainer ist Dimitri Antonov, den sie in diesem Jahr kaum gesehen hat. Er wohnt in Bad Kissingen, die Kommunikation läuft online und übers Telefon, "er schickt Trainingspläne, die ich abarbeite".


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Mit Pröger tauchen zwei weitere Sportlerinnen in der Liste auf: 400-Meter-Hürden-Läuferin Miriam Backer ist zwölftbeste Deutsche, die 14-jährige Amelie Brandl landete bei den Mittelstrecklern ihres Jahrgangs auf Rang 24. Über Backer sagt Pröger: "Miriam hat sich schon 2019 extrem verbessert, war Dritte bei der Deutschen U 20-Meisterschaft. Platz zwölf zeigt, dass sie auf deutschem Niveau mithalten kann."

Brandl wiederum könne in ihrem ersten Jahr in der Altersklasse U 16 "stolz auf sich sein. In ihrem Alter hat sie extrem viele Konkurrenten. Da überhaupt gelistet zu sein, ist schon eine Leistung". Pröger weiß: Dieser Ruhm strahlt aus. "Man wird als Verein anders gesehen." Zudem wisse zum jetzigen Zeitpunkt niemand, ob man sich mit diesen Leistungen mangels weiterer Wettkämpfe nicht sogar für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren werde – so sie denn stattfinden. Für Pröger wäre es gut, denn "wenn zehn starten dürfen, bin ich dabei".

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