Fußball-Regionalliga

Erst Jubel, dann doch 2:6: SC Eltersdorf unterliegt dem FC Bayern München II

27.7.2021, 23:01 Uhr
Hin und her ging es in der ersten Halbzeit: Die beiden Torschützen Tim Sulmer (links) und Jens Wartenfelser (Mitte) jubeln über das zwischenseitliche 2:1.

© Sportfoto Zink / Alexander Schlirf, Sportfoto Zink / Alexander Schlirf Hin und her ging es in der ersten Halbzeit: Die beiden Torschützen Tim Sulmer (links) und Jens Wartenfelser (Mitte) jubeln über das zwischenseitliche 2:1.

An der Langenaustraße hat man das schon lange nicht mehr gehört, und selbst im Profifußball war es zuletzt viel zu still. An diesem Dienstagabend aber hallten wieder die tiefen Gesänge der Fußballfans über den Rasen. Der Gästeblock im Elsner-Sportpark war gut gefüllt - und das alleine ist schon eine Seltenheit. In der Bayernliga gab es so etwas eigentlich gar nicht, und auch beim Regionalliga-Einstand gegen Eichstätt hatte sich auf den von Ehrenamtlichen erbauten Steinstufen kaum jemand versammelt. Gegen die Bayern war das natürlich anders.

Wartenfelser und Sulmer lassen Eltersdorf jubeln

Die Reserve des Rekordmeisters bringt auch in der vierthöchsten deutschen Spielklasse Stimmung in die Bude, die Anhänger in den roten Trikots trommeln und feuern an wie in der Allianz Arena. Auch ein paar Banner hatten sie aufgehängt. Dagegen hielt in Eltersdorf niemand, das Publikum in Erlangen entspricht eher dem typischen Amateurfußball-Klischee. Mal ein Raunen, mal ein Meckern. Und dann erst einmal wieder ein Schluck Bier. Die allermeisten der 1000 Zuschauer, die ein Ticket für das Heimspiel der Saison ergattern konnten, hielten es auch so.

Dass so viele Besucher bei einem Fußballspiel hier nicht alle Tage vorkommen, merkte man schon kurz vor Anpfiff. Zehn Minuten später als geplant ging es los, zu viele standen noch am Eingang an. Als endlich alle drin waren, übertönten die Quecken-Fans die Bayern allerdings relativ schnell. Nach neun Minuten zog Jens Wartenfelser am Sechzehnmeterraum viel zu freistehend ab und traf mit einem klasse Schuss zum 1:0. Es war fast wie damals, vor neun Jahren, als dem SCE in seiner ersten Regionalliga-Saison schon die Überraschung gegen den FCB gelungen war.

Sven Röwe hatte 2012 das 2:0 erzielt, er war am Dienstagabend genauso zu seinem Ex-Verein gekommen wie Dickson Abiama, der mittlerweile für die Spielvereinigung Greuther Fürth in der Bundesliga spielt. Beide freuten sich mit Wartenfelser und nach 20 Minuten auch mit SCE-Keeper Tugay Akbakla, der im Eins-gegen-Eins gegen Yusuf Kabadayi stark parierte. Die Quecken hielten als Underdog gut dagegen, mussten dann aber doch den Ausgleich hinnehmen. Oliver Batista Meier zirkelte einen ruhenden Ball unhaltbar ins linke Toreck. 1:1 (29.).

Die Quecken aber brachte das überhaupt nicht aus dem Konzept, stattdessen legte der Aufsteiger direkt wieder nach, und diesmal mit einer tollen Kombination: Robin Renner steckte präzise durch zu Tim Sulmer, der zum 2:1 einschob (35.). Es ging aufregend weiter. Fast im direkten Gegenschlag zappelte der Ball wieder hinter Akbakla im Netz, Kabadayi köpfte die Kugel am Eltersdorfer Schlussmann vorbei (38.). Beide Abwehrreihen wirkten regelmäßig viel zu überrascht von ihren Gegnern, die Zuschauer bekamen so einiges geboten.

Rückschlag nach der Halbzeitpause

Der zweite Durchgang begann etwas gemächlicher, die Quecken wirkten nicht mehr ganz so frisch. München nutzte das direkt aus, Kabadayi erzielte nach einer knappen Stunde per Flachschuss aus spitzem Winkel das 3:2 (58.). Die Eltersdorfer wirkten zunehmend müde, das hohe Tempo aus der ersten Halbzeit hatte Kraft gekostet. Die Bayern legten sich ihren Gegner nun zurecht, das 4:2 in der 72. Minute war ein lässiger Angriff über die linke Seite, Marcel Wenig vollendete aus 20 Metern.

Der Aufsteiger hielt nun nicht mehr mit und kassierte viel zu einfache Tore. Nemanja Motika erhöhte innerhalb von drei Minuten auf 6:2 für die Bayern-Reserve (79., 81.). So jubelten am Ende nur noch die Bayern-Fans, die unermüdlich gen Erlanger Abendhimmel sangen.

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