Fäth und Jeppsson fehlen dem HC Erlangen wochenlang

7.12.2020, 16:16 Uhr
Mitte der ersten Habzeit ließ sich Steffen Fäth behandeln. Er kehrte nicht mehr auf die Platte zurück.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Mitte der ersten Habzeit ließ sich Steffen Fäth behandeln. Er kehrte nicht mehr auf die Platte zurück.

Die Freude überwog beim HC Erlangen am Wochenende, natürlich. Die Mannschaft von Trainer Michael Haaß ackerte unermüdlich gegen einen SC DHfK Leipzig, dem so permanent der Schneid abgekauft wurde. Sie verdiente sich den Heimsieg, das erste Erfolgserlebnis nach zuvor zwei Niederlagen, der Trainer war stolz, "zumal unter diesen Umständen". Haaß sprach damit die Personalsituation an, die schon vor dem Spiel etwas und während der 60 Minuten dann deutlich brenzliger wurde.

Stromausfall ließ HCE-Fans in die Röhre gucken

In einer Trainingseinheit vor der Leipzig-Partie hatte sich Simon Jeppsson eine Verletzung am Knie zugezogen. Genauer wird der Verein auf Nachfrage nicht. Diese Verletzung muss zwar nicht operiert werden, die konservative Behandlung dürfte sich aber über Wochen hinwegziehen. "Das ist denkbar ungünstig, für uns und auch für ihn, weil er sehr gut in Form war", erklärt Haaß, der den Schweden vor allem für seine "leichten Tore" schätzt. 41 waren es in zehn Partien, nur Sebastian Firnhaber (43) und Sime Ivic (51) trafen häufiger für Erlangen.

Mitte der ersten Halbzeit humpelte dann auch noch Steffen Fäth auf die Bank, der bis dahin drei Treffer erzielt und damit genau das umgesetzt hatte, was Haaß von ihm verlangt: für Zählbares zu sorgen. "Er ist sehr gut reingekommen ins Spiel, konnte jetzt auch mit Toren zeigen, was in ihm steckt", so der Trainer, dem der enttäuschte Fäth darum "unendlich leid tue." Am Montag ließ der erfahrene Mittelmann seine Oberschenkelblessur von einem Arzt begutachten, der verordnete ihm eine längere Pause. Fäth wird, das bestätigt der HCE, genauso wie Jeppsson in diesem Kalenderjahr kein Spiel mehr bestreiten.

"Irgendwann ist das vielleicht nicht mehr aufzufangen"

Fünfmal noch ist der HC Erlangen bis zum Jahresende, bis zur WM-Pause, in der Bundesliga gefordert. Weil auch Nico Büdel (Bänderriss) am Samstag nur auf Krücken seine Mannschaft unterstützte und Nikolai Links Schulter Probleme macht, klaffen vor allem im linken Rückraum und auf der Mitte nun Lücken im spielfähigen Personal. Da sind Lösungen gefragt, die Haaß schon am Samstag präsentierte: Die jungen Benedikt Kellner und Tarek Marschall kamen mal durch die Mitte, mal über halblinks, auch Ivic sprang als Gestalter ein. Gegen Leipzig funktionierte das gut, auch weil sich die Mannschaft in eine Art emotionalen Rauschzustand versetzt hat, der sie von Minute zu Minute enger zusammenrücken ließ.

Haaß hatte aber, bei aller Freude über den Sieg, schon unmittelbar nach dem Spiel den Blick für die kommenden Wochen. "Auch wenn das heute gut geklappt hat", holte der Trainer aus, "irgendwann ist das vielleicht nicht mehr aufzufangen."

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