FCN-Aufsichtsrat Grethlein: "Habe Morddrohungen bekommen"

31.3.2021, 20:47 Uhr
Nahm sich Zeit für Fragen: Thomas Grethlein.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, NN Nahm sich Zeit für Fragen: Thomas Grethlein.

Thomas Grethlein ist seit 2014 Mitglied des Aufsichtsrates des 1. FC Nürnberg und vor allem seit 2014 auch Vorsitzender dieses Gremiums. Eine durchaus interessante Aufgabe, mindestens. Wann immer beim Club Trainer oder Sportdirektoren entlassen werden - was nicht sonderlich selten geschieht - dann steht der Aufsichtsrat mit im Mittelpunkt.

"Es gibt Zeiten, da ist es ein Fulltime-Job", sagt Thomas Grethlein jetzt, da er sich im Presseclub Nürnberg den Fragen von Moderator Siegfried Zelnhefer gestellt hat. Es war eine Veranstaltung, die virtuell stattfand. Es war vor allem eine Veranstaltung, in der Grethlein sich den Fragen Zelnhefers und des Publikums gewohnt souverän stellte.

Unter anderem ging es Grethlein um die Rolle des Aufsichtsrates - und um eine Klarstellung. "Wir sind kein Über-Sportvorstand", sagte Grethlein also und bat später seine und die Kritiker des Gremiums darum, "sich der Rolle des Gremiums mehr bewusst zu werden".

Wann der Club in "schwierige Lage" gerät

Dass das nicht bei allen der Fall ist, deutete Grethlein auch noch an. "Ich habe Morddrohungen bekommen", sagte er, als er darüber sprechen sollte, wie bei ihm seinen Kollegen und auch den Spielern die Beurteilung ihres Handelns auch in den Weiten des Internets ankommt.

Über die sportlichen Dinge sprach Grethlein auch. Unter anderem über schon bekannte Dinge wie die Gründe für die Verpflichtung von Sportdirektor Olaf Rebbe (hier), aber auch über seine Vermutung, wie die Pandemie den Profifußball verändern wird. "Es wird eine Gehaltsreduktion bei den Spielern zunehmend um sich greifen", sagte Grethlein. Der Grund: Ohne Publikum haben die Vereine weniger Geld. "Wenn wir in der nächsten Saison wieder ohne Zuschauer spielen müssen, würden wir in eine schwierige Lage geraten", sagte Grethlein über die Situation des 1. FCN.

Am Ende will Zelnhefer noch wissen, wie der 1. FC Nürnberg es begleiten würde, wenn sich ein Spieler zu seiner Homosexualität bekennen würde. "Natürlich würde er vom Verein volle Unterstützung erfahren", sagte Grethlein, "wahrscheinlich läge da nur leider sein geringstes Problem."

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