FCN-Versammlung: Heute debattiert der Club

6.10.2016, 09:21 Uhr
Aufsichtsratsboss Thomas Grethlein ist guter Dinge, dass auf der Mitgliederversammlung des FCN am Donnerstag sachlich diskutiert wird.

© Sportfoto Zink Aufsichtsratsboss Thomas Grethlein ist guter Dinge, dass auf der Mitgliederversammlung des FCN am Donnerstag sachlich diskutiert wird.

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Gerade bei einem traditionell extremen Stimmungsschwan­kungen unterworfenen Traditions­verein wie dem 1. FC Nürnberg weiß man um die von Punkten und Platzie­rungen beeinflussten Befindlichkei­ten der Basis. Vor zwei Jahren etwa hatte ein 3:2-Sieg gegen den 1.FC Kai­serslautern der tags darauf anstehen­den Hauptversammlung die Schärfe genommen und dem damaligen Sport­vorstand Martin Bader wohl noch ein­mal rettenden Rückenwind gegeben.

Anno 2016 ist nach einem alarmie­renden Saisonstart ebenfalls rechtzei­tig zum jährlichen Meeting der Mit­glieder, die am Donnerstag ab 18.30 Uhr in die Meistersingerhalle geladen sind, wieder etwas Ruhe eingekehrt - dank des Dreier-Doppelpacks gegen Biele­feld (3:1) und Berlin (2:0), der auch den Aufsichtsratsvorsitzenden Tho­mas Grethlein aufatmen ließ: "Ich bin guter Dinge, dass es nun eine von Rationalität ge­prägte Versamm­lung wird."

Emotio­nen dürften den­noch kaum ausblei­ben, etwa wenn es um die Entlastung des inzwischen beim Ligakonkur­renten Hannover 96 arbeitenden Bader geht. Bereits 2015 hatten die Mitglieder dem lang­jährigen Funktionär sowie dem eben­falls längst verabschiedeten Finanz­vorstand Ralf Woy diese Geste ver­sagt, was freilich allenfalls einer sym­bolischen "Watschen" gleichkam.

Ultras in Alarmstimmung

Brisanz bergen zudem die öffentlich angedeuteten Gedankenspiele der Bosse um eine Umwandlung des eingetra­genen Vereins in eine Kapitalgesell­schaft und die damit verbundene Aus­gliederung der Lizenzspielerabtei­lung. Vor allem die Ultras hat dieser drohende Bruch mit der Tradition in akute Alarmstimmung versetzt.

Greth­lein und Finanzvorstand Michael Meeske betonen aber unisono, dass am Donnerstag weder ein konkreter Antrag auf der Tagesordung steht noch eine detaillierte Vorstellung möglicher künftiger Rechtsformen geplant ist. "Das müssten wir viel besser vorbe­reiten. Wir wollen lediglich darüber informieren, dass wir uns seit länge­rem damit befassen", sagt Grethlein, wohl wissend, dass eine solch rich­tungweisende Reform den Rahmen einer normalen Mitgliederversamm­lung sprengen würde und bei einer außerordentlichen Zusammenkunft diskutiert werden müsste.

Ein strategischer Streifzug

Zudem sei in diesem zweistufigen Verfahren zu­nächst eine Dreiviertelmehrheit nötig, um eine so genannte Öffnungsklausel in der Satzung zu verankern. Meeske betont ebenfalls, dass man solche stra­tegischen Überlegungen am Donnerstag allen­falls zu streifen gedenkt: "Das ist ein Thema für die Zukunft." Und in der Gegenwart ist auch Nürnbergs Finanz­chef erst einmal froh, "dass wir am Donnerstag nicht als Tabellenletzter da reinmarschieren müssen".

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