Die 22. Fußball-WM findet in Katar statt. Im Dezember, trotz massiver Menschenrechtsverletzungen, trotz offensichtlicher Korruption. Das ist empörend und darf nicht vergessen werden, weshalb wir jeden Tag daran erinnern. Diesmal an den gescheiterten Versuch des Gastgebers, eine erfolgreiche Nationalmannschaft zu produzieren.
Immerhin, noch steht die KAS Eupen auf einem Nichtabstiegsplatz. Mit drei Punkten Vorsprung auf Zulte Waregem geht es nach der WM in die Rückrunde, aber ob das mit Eupen und der ersten belgischen Liga noch lange gut geht?
Weil beim Turnier im eigenen Land nicht nur die Stadien und die Fünf-Sterne-Hotels glänzen sollten, hat Katar vor zehn Jahren begonnen, eine möglichst starke Nationalmannschaft aufzubauen. Bei 300.000 Staatsbürgern ist der Pool an potenziellen Nationalspielern allerdings überschaubar, weshalb in mehreren afrikanischen Ländern Depandancen errichtet wurden, um junge Talente anzuwerben.
Zurück bleiben viele enttäuschte Talente
Erfahrung sammeln durften diese dann unter anderem beim belgischen Provinzklub, den das Emirat praktischerweise 2012 gleich ganz übernahm. Die Bilanz bei der WM: drei Niederlagen, 1:7 Tore.
Die Anwerbezentren in Afrika sind inzwischen wieder Geschichte, gut möglich, dass es der KAS Leupen bald ähnlich ergeht. Zurück bleiben: viele enttäuschte afrikanische Talente.