Verdientes 33:29 am Kurt-Leucht-Weg

Befreiendes im Klatschpappenorkan: Der HCE gewinnt sein Heimspiel gegen Hannover

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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14.5.2023, 18:01 Uhr
War für den HC Erlangen als Torgarant gegen Hannover enorm wichtig: Hampus Olsson. 

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr War für den HC Erlangen als Torgarant gegen Hannover enorm wichtig: Hampus Olsson. 

Ihr Vorhaben hatten sie beim HC Erlangen vor der Verabredung mit Hannover-Burgdorf sehr nachvollziehbar formuliert. Ein konstant guter Vortrag über 60 Minuten sollte her. "Leider schleichen sich immer Durchhänger in unser Spiel", hatte auch Coach Raul Alonso vor Erlangens vorletztem Heimauftritt kritisch angemerkt. Obwohl es eine solche Schwächephase gegen Hannover ab der 50. Minute erneut gab, stand am Ende ein wirklich verdienter und emotionaler Heimsieg.

Olsson, Olsson, Olsson

Beeindruckend beim 33:29 (14:15) am Kurt-Leucht-Weg war die Kulisse: Mehr als 7300 Zuschauer verwandelten die Arena in einen riesengroßen Indoorspielplatz, auf dem die Lautstärke schon vor Anpfiff immens war. Als Hampus Olsson den Ball zur Führung im langen Eck platziert hatte, wurde es noch lauter. Das Sich-Strecken gegen die Recken, die Spieler der Turn- und Sportvereinigung aus Niedersachsen, funktionierte. Hinten war der HCE gegen konzentriert abschließende Gäste dennoch, ehe binnen weniger Sekunden Olsson ausglich und bei einem vehement vorgetragenen Gegenstoß Erlangen wieder mit 6:5 ins Vordertreffen setzte (11.).

Eng blieb das umkämpfte Spiel, in dem der Noch-Hannoveraner Veit Mävers seinen baldigen Teamkollegen begegnete, trotzdem. Als Hannover mit zwei Toren vorne war, parierte der bockstarke Bertram Obling mit dem Fuß gegen Mävers, ehe Olsson bei einem erneuten Gegenstoß den Anschluss zum 12:13 bewerkstelligte. Zum Ausgleich reichte es für Erlangen vor der Pause aber nicht.

Der Start in den zweiten Durchgang misslang dem HCE derweil: Bissel scheiterte an TSV-Torwart Domenico Ebner, Olsson am linken Innenpfosten. Umso wichtiger war für engagierte, situativ fehlerhafte Erlanger, dass man nach Treffern von Jeppsson und Firnhaber bald wieder auf 16:17 dran war (33.). Eine Monsterparade von Betram Obling und einen kapitalen Wurf von Heiny später hatte der HCE gegen das Team aus Niedersachsens Landeshauptstadt in Unterzahl ausgeglichen (35.). Nachdem Obling wieder einmal großartig gehalten und Steinert erneut einen Siebenmeter verwandelt hatte, führte der HCE mit 21:20 (39.).

Obling, Obling, Obling

Obling verlängerte mit seiner x-ten Parade den Klatschpappenorkan, Olsson machte auf der Gegenseite das 22:20. Link und zweimal Bissel behaupteten mit ihren Treffern die Zwei-Tore-Führung. Erlangen arbeitete beharrlich weiter, nutzte das Momentum. Steinert schraubte nach einer knappen Dreiviertelstunde den Vorsprung nach oben. Als Firnhaber den Ball zum 27:23 in den Gäste-Kasten gedonnert hatte (46.), durfte man sich Hoffnung machen auf eine mit einem Sieg prämierte HCE-Party. Als Obling das Spielgerät nach Steinhausers Trickwurf-Siebenmeter gefangen und Olsson Erlangens 28. Treffer erzielt hatte, war diese in vollem Gange. Konsequent verteidigend ließ der HCE Hannover zunächst nicht mehr herankommen.

Und doch noch Schludrigkeiten

Nachdem Bissel den Ball zum 29:23 ins Tor gepatscht hatte (48.), schien die Vorentscheidung gefallen. Und Erlangens Wunsch nach einem Sieg bereits vor der 50-Minuten-Frist erfüllt. Doch der Gastgeber begann erheblich zu schludern. Und Hannover mit der Aufholjagd, Tor um Tor. In der 54. Minute hieß es nur noch 29:28 für den HCE, der offenbar Angst vor dem Heimsieg bekommen hatte. Olssons Treffer zum 30:28 und 31:28 wirkten da wie eine Befreiung.

HC Erlangen: Obling, Ferlin; Olsson 9, Steinert 8/5, Jeppsson 3, Bissel 3, Link 2, Firnhaber 2, Heiny 2, Büdel 2, Zechel 1, Seitz 1.

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