28:23 am Kurt-Leucht-Weg

Spannung am Samstagabend: Der HCE behauptet sich gegen Eisenach

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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23.9.2023, 20:46 Uhr
War für den HC Erlangen am Samstagabend sehr wertvoll: Hampus Olsson.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink War für den HC Erlangen am Samstagabend sehr wertvoll: Hampus Olsson.

Gegen den ThSV Eisenach hatte sich der HCE einen Heimsieg fest vorgenommen. Ein Stück weit sollte dieser nach der Niederlage in Mannheim, die in der Kurpfalz doch recht krachend dahergekommen war, auch zur Rehabilitierung dienen. Mit einer couragierten Leistung und einem ausbalancierteren Vortrag im zweiten Durchgang erfüllte Erlangens Handball-Bundesligist seinen Heimsieg-Plan dann auch. Gegen den starken Aufsteiger, der als Tabellensiebter angereist war, strahlte nach einer komplizierten Partie am Kurt-Leucht-Weg ein verdientes 28:23 (14:14) vom Videowürfel.

Alles Zehnder, oder was?

Sehr gut gemacht hatte sich beim Gegner in der noch jungen Saison vor allem Manuel Zehnder. Wie Kreisläufer Kurch nach Eisenach ausgeliehen, hatte der hochveranlagte Spielmacher vor dem Duell mit seinem Stammverein als bislang bester Bundesligaschütze bereits 43 Tore geworfen. Das erste Tor in der Arena Nürnberger Versicherung erzielte? Nicht Zehnder, der jedoch die Vorlage dazu gab. Nico Büdel antwortete durchsetzungsstark mit dem 1:1, ebenfalls den Ausgleich bewerkstelligte Hampus Olsson bei einem Gegenstoß weit in den Kreis fliegend (5.).

Der HCE versuchte, dem flinken Zehnder Stoppschilder zu setzen. Und profitierte auch nachfolgend von Büdels Durchsetzungsstärke. Es galt Lösungen zu finden gegen Eisenachs offensive Abwehr. Olssons dritter Treffer, der das 5:5 bedeutete, war eine solche.

Vier-Tore-Vorsprung für Eisenach

Nachdem Zehnder zum zweiten Mal in Folge getroffen und Christoph Steinert an ThSV-Torwart Matija Spikic gescheitert war, rutschte den Hausherren das Spiel aber erst mal weg. Erlangen ermöglichte den Thüringern einfache Tore. In der 14. Minute waren diese auf 9:5 enteilt.

Oblings erste Parade, zugleich eine enorm spektakuläre, und Olssons nächster Treffer waren entsprechend wichtig und drehten in der Arena am Lautstärkenregler.

Der HCE kämpfte sich zurück. Und jubelte auch in Form seiner Fans laut, als Bertram Obling Zehnders Siebenmeter beim Stand von 8:10 parierte. Zuspiele auf Hampus Olsson erwiesen sich auch in der Folge als zielführend, auch wenn sie nicht immer Hampus Olsson fanden. Jonathan Svensson organisierte in der 23. Minute den Anschluss zum 10:11. Wenig war es wieder Olsson, der sich die Sprungfedern angeschnallt hatte.

Erste Führung in Minute 29

Weil Erlangens Lösungen ansonsten überschaubar blieben, blieb Obling wichtig. Kapitän Firnhaber, der erst wegerutscht war, traf. Natürlich Olsson verantwortete in Unterzahl bei einem Gegenstoß das 13:13. Nachdem Zehnder den Ball bei einem Siebenmeter über das rot-blaue Gehäuse befördert hatte, war es Tim Zechel, der Erlangens erste Führung auf den Videowürfel setzte (29.). Weil im Anschluss aber auch Zehnder noch einmal traf, ging es mit einem 14:14 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel machte Erlangen einen in der Abwehr griffigen sowie einen in der Vorwärtsbewegung frischen und im Abschluss konzentrierten Eindruck. Bissel brachte den HCE nach Büdels Zuspiel in Front, Firnhaber stockte auf. Nachdem Büdel bei einem Gegenstoß Bissel erneut in Szene gesetzt hatte, hieß es 17:14 (34.). Eisenach arbeitete sich mit Kampf und Finesse aber wieder heran und war von den geworfenen Toren bald wieder gleichauf.

Olsson sensationell

Die Partie war nun ein enormer Kraftakt für beide Seiten. Sebastian Firnhaber war in dieser Phase wertvoll für Erlangen. Hampus Olsson, den nach einem Zwischenschritt ein Krampf plagte, wurde es nach Oblings Zuspiel durch ein sensationelles Gegenstoßtor wieder.

Zwei Tore betrug der Vorsprung nach einem klasse Steinert-Wurf. Eisenach ließ nicht abreißen, doch Jeppssons Wurfgewalt hielt die Hausherren vorne. Hätte Firnhaber dem HCE nach Steinert-Zuspiel einen Drei-Tore-Vorsprung verschafft, wären es nervenschonender geworden. Spätestens als Jeppsson einen Siebenmeter zum 26:22 verwandelt hatte, war das Spiel zu Gunsten der Gastgeber gleichwohl entschieden.

HC Erlangen: Obling, Ferlin; Olsson 8, Jeppsson 6/2, Firnhaber 4, Svensson 3, Bissel 2, Zechel 2, Büdel 2, Steinert 1, Link, Guardiola, Bialowas, Seitz, Lönborg, Mävers.

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