Drei Spieler in Quarantäne

In Mannheim angesteckt? Corona-Fälle bei den Ice Tigers

17.11.2021, 13:21 Uhr
Alleine - zu Hause und nicht in der Arena: Andrew Bodnarchuk wird zunächst einmal nicht mehr im Trikot der Ice Tigers zu sehen sein. 

© Thomas Hahn/Sportfoto Zink Alleine - zu Hause und nicht in der Arena: Andrew Bodnarchuk wird zunächst einmal nicht mehr im Trikot der Ice Tigers zu sehen sein. 

Vor wenigen Wochen noch war Dr. Christian Schacher optimistisch. Spieler mit Schnupfnase waren vorsorglich sofort isoliert worden, alle getestet, immer wieder – mehr könne man nicht machen, um das Virus der Kabine der Ice Tigers fernzuhalten. In seine Gleichung hatte der Nürnberger Internist nur 14 Unbekannte nicht eingebracht: die Konkurrenten in der Deutschen Eishockey Liga. Nun haben auch die Ice Tigers vier Corona-Fälle.

Ausbrüche in den Kabinen des EHC München, der Düsseldorfer EG und der Iserlohn Roosters hatten den Ice Tigers bereits im Oktober unfreiwillig drei spielfreie Tage beschert. Das unverhoffte Training konnte der neue Cheftrainer Tom Rowe aber offensichtlich bestmöglich nutzen. Vor der Deutschland-Cup-Pause hatten die Ice Tigers in sieben aufeinanderfolgenden Spielen gepunktet, zuletzt beim 2:3 nach Penalty-Schießen in Mannheim. Statt nach sechs Tagen Pause genauso weiterzumachen, musste allerdings erst einmal getestet werden. Drei Team-Mitglieder hatten sich während der freien Woche mit Symptomen oder bereits mit positiven Tests gemeldet.

Keine Auskunft über den Impfstatus einzelner

Nun lässt sich das natürlich nicht belegen, die Vermutung aber, dass die Ice Tigers das Virus samt eines Punkts aus Mannheim mitgebracht haben, liegt nahe. Am Tag vor dem Spiel war der Mannheimer Nationalspieler Matthias Plachta positiv getestet und allein er isoliert worden. Nach dem Infektionsschutzgesetz von Baden-Württemberg war das Vorgehen der Adler korrekt. In Bayern hätten sich selbst geimpfte Kontaktpersonen erst nach sieben Tagen freitesten dürfen. Alle weiteren PCR-Tests vor dem Spiel gegen die Ice Tigers fielen negativ aus. Der Einschlag kam erst später.

Nicht einmal mehr mit Abstand: Marco Friedrich kann sich mit Daniel Schmölz (rechts) zunächst einmal nur noch übers Smartphone unterhalten. 

Nicht einmal mehr mit Abstand: Marco Friedrich kann sich mit Daniel Schmölz (rechts) zunächst einmal nur noch übers Smartphone unterhalten.  © Thomas Hahn, Sportfoto Zink

Am vergangenen Samstag vermeldete der Tabellenführer der DEL acht weitere Corona-Fälle, darunter Cheftrainer Pavel Gross, der seine Mannschaft nach dem Spiel ebenso wie Nürnbergs Co-Trainer Manuel Kofler bei der Pressekonferenz vertreten hatte. Ohne Maske, so wie das in der DEL üblich ist. Die Nachfrage, ob Gross geimpft sei, beantwortete der Klub so: „Wir geben keine Auskunft über den Impfstatus einzelner Personen.“ Ein Sprecher verwies auf einen generellen Impfstatus von „über 90 Prozent“ für Profis und Trainer.

Der EHC München kommt selbstbewusst

Am Dienstag traten die Adler trotzdem zum Achtelfinalhinspiel in der Champions Hockey League an, das 1:10 ohne acht infizierte Spieler gegen den schwedischen Rekordmeister Frölunda Göteborg lässt wenig Hoffnung für das Rückspiel. Die Ice Tigers wiederum mussten zunächst das Training am Montag und nach Pooltests in drei Gruppen auch das Training am Dienstag absagen. Nachdem Spieler, Trainer, Betreuer und Physiotherapeuten dreimal PCR-getestet wurden, gab es Mittwochvormittag leichte Entwarnung: Bis auf die drei bekannten Fälle und einen weiteren fielen alle Tests negativ aus.

Die infizierten Kofler, Andrew Bodnarchuk, Marco Friedrich und Jonas Vogt haben sich natürlich in häusliche Quarantäne zurückgezogen. Ohne die verletzten Ilya Sharipov, Oliver Mebus und Julius Karrer müssen die Ice Tigers im Derby am Freitag (19.30 Uhr/MagentaSport) also ohne sechs Spieler auskommen. „Den betroffenen Spielern und Manuel Kofler wünsche ich im Namen der gesamten Organisation eine gute und schnelle Besserung. Gleichzeitig möchte ich mich ausdrücklich bei unserem Ärzteteam und unserem Physiotherapeuten Thomas Schinko für das umsichtige und schnelle Handeln bedanken, durch das wir eine weitere Ausbreitung innerhalb des Teams verhindern konnten“, ließ Sportdirektor Stefan Ustorf ausrichten.

Der nächste Gegner scheint seine Corona-Phase derweil gut überstanden zu haben. Der EHC München hat sein Achtelfinalhinspiel in Fribourg mit 4:2 gewonnen.

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