Ishak: "Ich gebe den Fans zu 100 Prozent Recht"

31.10.2019, 11:12 Uhr
Mikael Ishak ist "extrem enttäuscht": Der Auftritt seiner Mannschaft auf dem Betzenberg war mehr als ernüchternd.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa Mikael Ishak ist "extrem enttäuscht": Der Auftritt seiner Mannschaft auf dem Betzenberg war mehr als ernüchternd.

Vor und während des Elfmeterschießens standen die rund 2500 Club-Freunde noch hinter der Mannschaft und ihrem Aushilfstorwart. "Valentini, Valentini"-Sprechchöre sollten den jungen Mann zwischen den Pfosten zusätzlich motivieren, der ja eigentlich auf der rechten Seite zuhause ist.

Es half alles nichts; der 1. FC Kaiserslautern verwandelte seine Versuche überwiegend souverän, Tim Handwerker hingegen scheiterte an Roman Grill. Aus und vorbei in Runde zwei – der Bundesliga-Absteiger hatte wie so oft in dieser Saison mal wieder den Sieg verschenkt.

Diverse Punkte könnte der 1. FC Nürnberg bereits mehr haben und zudem im Achtelfinale des DFB-Pokals stehen, wenn nicht ständig und überall Geschenke verteilt werden würden. Auf dem Betzenberg zum Beispiel verursachten Valentini und Handwerker jeweils komplett unnötige Strafstöße, die es nicht einfacher machten für den Club.

Trotzdem glichen sie zwei Mal einen Rückstand aus, kamen zwei Mal zurück – und ließen in der zweiten Halbzeit der Verlängerung zwei 100-prozentige Möglichkeiten ungenutzt, um noch zu korrigieren, was in den 105 Minuten zuvor schief gelaufen war.


Krisenstimmung beim Club: Fans toben nach Pokal-Aus


Der Favorit offenbarte mit und ohne Ball erhebliche Defizite, schaffte es vor allem nicht, den verunsicherten Drittligisten richtig unter Druck zu setzen. Zwar hätten sie die Begegnung "kontrolliert", wie Trainer Damir Canadi hinterher sagte, wie auch über 70 Prozent Ballbesitz dokumentieren. Nur bringt die schönste Statistik wenig, wenn daraus keine Tore resultieren.

"Was wir uns vorwerfen können: Dass wir die letzten Pässe nicht gut reingespielt und nicht zielstrebig zum Tor hingearbeitet haben", erklärte Canadi, "dass wir die zweiten Bälle nicht erobert haben"; nach zunächst abgewehrten Angriffen wirkten die Gastgeber mit ihrer Fünferkette tatsächlich gieriger.

"Extrem enttäuscht" ist auch Mikael Ishak, "das ist eine sehr bittere Niederlage, das tut einfach extrem weh." Weil sein Club, der auch noch Oliver Sorg (Gehirnerschütterung) und Patric Klandt (Achillessehnenriss) verlor, nicht zum ersten Mal seit Ende Juli wirkte wie nicht ein eingelöstes Versprechen auf die Zukunft. Auch deswegen kippte nach dem K.o. die Stimmung: Ein paar klatschten, die meisten aber schimpften wie die Rohrspatzen mit ihren Fußballern.

"Ich gebe den Fans zu 100 Prozent Recht, ich wäre auch sauer, wenn ich da gestanden wäre", meinte Ishak, "bei allem Respekt: Gegen solche Gegner müssen wir besser durchspielen, in die Zweikämpfe gehen und einfach das wichtige 1:0 machen." Haben sie aber nicht und dürfen sich deshalb auch nicht beschweren.

"Wenn man hier mit dieser Leistung gegen Kaiserslautern ausscheidet, ist das nicht okay", sagte Ishak noch, "das sieht nicht so gut aus, wir müssen viel, viel verbessern."

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