Keine Angst vor Jogi: Der HCE will weiter punkten

9.11.2020, 15:05 Uhr
"Es ist eine Kopfsache, dass man von Anfang an diszipliniert gute Würfe nimmt", sagt Christopher Bissel vor dem Duell mit Johannes Bitter.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, NN "Es ist eine Kopfsache, dass man von Anfang an diszipliniert gute Würfe nimmt", sagt Christopher Bissel vor dem Duell mit Johannes Bitter.

Eigentlich hatte sich Michael Haaß vorgenommen, ihn bei der Pressekonferenz gar nicht zu erwähnen, aber dann kam auch er nicht an Johannes Bitter vorbei. "Ich ärgere mich jetzt schon, dass ich ihn erwähnt habe", sagte Erlangens Trainer, nachdem ihm ein Halbsatz herausgerutscht war, "denn normalerweise wird ein Torwart ja immer erst zum Thema, wenn man ihn erwähnt."

Nach einem spielfreien Wochenende treffen sich am Mittwoch (19 Uhr) der HC Erlangen und der Turnverein Bittenfeld aus Stuttgart in der Arena Nürnberger Versicherung zum nächsten Termin in der Handball-Bundesliga und natürlich kommt man da bei einem Blick auf die Statistik an einem nicht vorbei.

Bitter 69, Ferlin 68

Johannes, genannt "Jogi", Bitter hat in dieser noch jungen Spielzeit bereits 69 Paraden gezeigt, eine mehr noch als Erlangens ebenfalls sehr gut aufgelegter Klemen Ferlin. Im Alter von 20 Jahren hat der 2,05 Meter große Torwart sein Debüt im Tor der Nationalmannschaft gegeben, jetzt im Alter von 38 steht er dort immer noch, oder wieder. "Jeder hat schon mal gegen ihn gespielt", sagt Haaß, allen voran er selbst, aber: "Jeder hat auch schon mal ein Tor gegen ihn geworfen."

So ähnlich sieht das auch Christopher Bissel, Erlangens Linksaußen. Mit seiner persönlichen Wurfquote von knapp über 50 Prozent dürfte er in dieser Saison noch nicht zufrieden sein, dass diese Quote gegen Stuttgart und Bitter aber noch schlechter wird, davor hat er keine Angst.

"Wenn man früh anfängt, ihm Paraden zu geben, weil man unkonzentriert wirft oder zu überhastet, dann können sich solche Torhüter in einen Rausch spielen", weiß Bissel. Was er aber auch weiß: "Es ist eine Kopfsache, dass man von Anfang an diszipliniert gute Würfe nimmt. Dann kann man gegen jeden Torhüter treffen."

"Ins Mittelfeld reinarbeiten"

Keine Angst vor Jogi also, überhaupt wollen sie beim HCE einfach ihren Stil durchziehen. Kompakt stehen, schnelle Gegenstöße - so sieht der Plan auch diesmal aus. Die eigenen Qualitäten sollen dafür sorgen, dass der TVB nicht zum Turnverein Bitterfeld wird.

"Ab jetzt wird es wirklich interessant, ob wir in der Lage sind, uns ins Mittelfeld reinzuarbeiten", sagt Haaß. Stuttgart hat bereits vier Begegnungen für sich entscheiden können, zum Teil auch sehr knapp, der Tabellenfünfte, der kurzzeitig sogar mal Tabellenführer war, dürfte mit viel Selbstvertrauen anreisen.

"Wir können mit dem Spiel in Essen aber auch sehr zufrieden sein und deshalb selbstbewusst in die Partie gehen", findet Haaß. Bis auf Petter Overby, hinter dessen Einsatz es noch ein "kleines Fragezeichen" gibt, stehen ihm derzeit alle Spieler zur Verfügung.

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