Kniescheibenbruch! Mathenia fällt beim FCN doch lange aus

7.10.2019, 16:13 Uhr
Am Boden: Christian Mathenia hat es gegen Pauli doch so übel erwischt, wie man im ersten Moment befürchten musste.

© Sportfoto Zink / WoZi Am Boden: Christian Mathenia hat es gegen Pauli doch so übel erwischt, wie man im ersten Moment befürchten musste.

 

  "Ich bin froh, dass ich auch mal einen Safe hatte", gab Christian Mathenia am Sonntag nach Abpfiff eigentlich recht gut gelaunt zu Protokoll, als es darum ging, die heftige Szene in 93. Minute noch einmal Revue passieren zu lassen. Dass Christian Mathenia dies in dieser Form - also fast schon ein bisschen sarkastisch - sagte, hatte wohl damit zu tun, dass der Torhüter der Rot-Schwarzen neben vergleichbar exquisiten Paraden wie gegen St. Pauli im bisherigen Saisonverlauf schon mit deutlich weniger gelungenen Auftritten aufgefallen war.

Der Nachweis, dass die Rettungstat des in der Vorsaison so fabelhaften, in der aktuellen Runde eine Liga tiefer in seinen Leistungen schwankenderen Schlussmanns beim 1:1 gegen die Kiez-Kicker eine gelungene war, trug Mathenia am linken Knie. Dick bandagiert war es. Ein Eisbeutel lugte aus dem Verband. Um ein Haar hätte Pauli Nürnbergs nach vorne strebenden, auf den Siegtreffer stürmenden Lieblingsclub in der Nachspielzeit noch im Umschaltspiel erwischt. Ryo Myaichi, Hamburgs Japaner, passte vom rechten Strafraumrand präzise nach innen, wo Boris Tashchy mit Mathenia an der Fünfergrenze übel kollidierte. Der Club-Keeper war, wie man es als Torwart in solchen Eins-gegen-Eins-Situationen machen muss, lange stehen geblieben, hatte sich breit gemacht. Und den Schuss des Pauli-Angreifers bravourös abgewehrt, der in den Keeper hineinrutschend nun seinen linken Stollenschuh auf dem rechten Knie des Nürnbergers abstellte. Und mit seinem rechten Knie die linke Kniescheibe Mathenias wuchtig in Mitleidenschaft zog.

Wie der Club am Montag auf seiner vereinseigenen Website kommunizierte, ist der vereinseigene Toreverhinderer leider doch nicht mit dem Schreck, blauen und roten Flecken und der Erinnerung an diese tolle Rettungstat davongekommen. Tashchy hat Mathenia die Patella gebrochen, die Kniescheibe also. Nürnbergs Keeper wird bereits am Mittwoch operiert. "Das ist natürlich eine äußerst bittere Diagnose. Wir wünschen Chris einen guten Heilungsverlauf und eine baldige Genesung. Er ist ein Kämpfer und wird versuchen möglichst schnell wieder fit zu werden. Mit Andreas Lukse und Patric Klandt haben wir zwei erfahrene Torhüter, in die wir volles Vertrauen haben", gibt Sportvorstand Robert Palikuca auf der rot-schwarzen Homepage in diesem Zusammenhang zur Kenntnis.

"Günstige Stelle" 

Während der FCN selbst von einer unbestimmten Ausfallzeit seines Stammkeepers schreibt, ist aus vereinsnahen Kreisen zu hören, dass Mathenia dennoch Glück im Unglück hatte. Da die Kniescheibe an einer “günstigen Stelle“ gebrochen sei, wird der am Sonntag noch recht gut Torwart dem FCN “nur“ zwölf Wochen fehlen. Zum Vergleich: Johannes Flum, damals noch für Eintracht Frankfurt tätig, war 2015 nach einem schlimmen Trainingscrash eine Ausfallzeit von deutlich mehr als einem halben Jahr prognostiziert worden. 

 

 

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