Ladenhüter nach EM-Aus: Adidas verkauft kaum noch DFB-Trikots

Nürnberg - Im EM-Achtelfinale war nach einer mäßigen Turnierleistung - abgesehen vom Spiel gegen Portugal - Schluss für die deutsche Mannschaft. Das ist nicht nur eine Enttäuschung für Jogi Löw, seine Spieler und die Fans sondern auch für den fränkischen Ausrüster Adidas. Denn das dieses Jahr sowieso schon geringere Interesse an den Trikots ist nach dem Ausscheiden noch zurückgegangen.

Mit 50 Prozent Rabatt bietet der Ausrüster Adidas fast alle Varianten der Bekleidung der deutschen Nationalmannschaft in seinem Online-Shop an, um nach dem Ausscheiden des Teams gegen England zumindest noch einen Teil der Bestände loszuwerden. Statt 130 Euro kostet die Edelvariante des DFB-Heimtrikots jetzt nur noch 65 Euro. Bereits vor dem England-Spiel war die Ausstattung der deutschen Mannschaft für die Fans um 20 Prozent heruntergesetzt worden.

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Für den Sportartikel-Hersteller scheint das aber keine große Überraschung zu sein. Schon im Vorfeld der EM hatte man damit gerechnet, dass "der kommerzielle Nutzen der EM für Adidas überschaubar bleibt", wie die Welt eine Adidas-Sprecherin zitiert. Grund dafür sind auch die fehlenden Möglichkeiten in der Pandemie, die Spiele gemeinsam in großen Gruppen oder bei Public-Viewing-Events zu verfolgen. Das Interesse an Trikots ist geringer, wenn man die Partie zuhause vor dem Fernseher anschaut.

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Von Wolfgang Laaß

Darauf hatte sich der DFB-Ausrüster bereits eingestellt. Den Umsatz aus Europameisterschaft und Olympischen Spielen 2021 hatte Adidas-Chef Kasper Rorsted auf 50 bis 70 Millionen Euro beziffert, ein vergleichsweise kleiner Betrag für ein Konzern, der laut Analysten in diesem Jahr bereits einen Gesamtumsatz von etwa 21,9 Milliarden Euro erwirtschaftet hat.

Die deutsche Mannschaft wird aber weiterhin mit den Trikots auflaufen, beispielsweise auch in der WM-Qualifikation. Die Trikots werden also auch weiterhin verkauft.

Zwar gibt Adidas im Gegensatz zu früher keine genauen Verkaufszahlen von Trikots und Bällen bei großen Sportveranstaltungen an, nach dem Turnier-Auftakt sei die Nachfrage aber doch etwas angestiegen. Nach der Partie gegen Portugal war vor allem das Trikot von Robin Gosens beliebt, nach dem Ausscheiden gegen England gingen die Anfragen aber natürlich stark nach Unten. Vielleicht bringt die starke Reduzierung aber doch noch einige Fans zum Kauf eines Trikots.

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