Reynard Goh folgt auf Knut Holzschuh

Maskottchen und Trainer: Alles neu im Hockey beim TB Erlangen

28.9.2021, 12:31 Uhr
Maskottchen und Trainer: Alles neu im Hockey beim TB Erlangen

© Foto: TB Erlangen

Endlich! Endlich wieder miteinander feiern und Sport treiben, war die Devise beim Sponsorentag der Hockey-Abteilung des Turnerbunds am Sonntag.


Trainersuche in Singapur: TB Erlangen gelingt ein Coup


Da sah man sogar den Oberbürgermeister an der Kuchentheke im Einsatz. Auch wenn Florian Janik betonte, in erster Linie als Vater anwesend zu sein. Schließlich spielt seine Tochter in einem der TB-Nachwuchsteams – und der Vater musste die Ausrüstung schleppen, weil seine auf dem Spielfeld so engagierte Tochter mit einer Knieblessur das Areal nur humpelnd verlassen konnte.

Aus Singapur zur Hockey-Abteilung des TB Erlangen: Reynard Goh.

Aus Singapur zur Hockey-Abteilung des TB Erlangen: Reynard Goh. © Foto: TB Erlangen/Richard Hückel

Mehr als ein halbes Dutzend neuer Sponsoren präsentierte Abteilungsleiter Johannes Oehl in einer Pause während der ab Mittag laufenden Spiele der TB-Teams. Doch umständehalber musste er auf einen Programmpunkt verzichten, der ihm am Herzen lag: die Begrüßung des neuen hauptamtlichen Jugendtrainers Reynard Goh, den die Hockey-Verantwortlichen aus Singapur verpflichtet haben und der seinen Dienst im Januar angetreten hatte. Doch Goh, ein Ex-Nationalspieler, war mit einem TB-Team auswärts unterwegs und schaffte es nicht rechtzeitig zurück.

Maskottchen und Trainer: Alles neu im Hockey beim TB Erlangen

© Foto: TB Erlangen/Richard Hückel

Auch sein Vorgänger fehlte gesundheitsbedingt und konnte nicht auf großer Bühne verabschiedet werden: Knut Holzschuh, der seit elf Jahren hauptamtlich den Erlanger Hockey-Nachwuchs ausbildet, musste krankheitsbedingt daheim bleiben. Dafür überraschte Oehl mit einer anderen Personalie: Die "Wiesel", die jüngsten Aktiven (ab viereinhalb Jahren), erhielten nicht nur ein neues Maskottchen, sondern auch einen höchst qualifizierten Trainer: Jörg Eisenhut aus Mülheim/Ruhr, den es beruflich nach Erlangen verschlagen hat, spielte selbst in der Hockey-Bundesliga und arbeitete im Hockey-Oberhaus als Trainer.

"Es ist wahnsinnig schwer"

Die Jüngsten brauchen die besten Trainer, davon ist im Fußball oft die Rede, beim Turnerbund wird diese Binsenweisheit praktiziert. "Es ist beim Hockey dadurch, dass es nicht die Popularität hat wie Fußball, wahnsinnig schwer – wenn man im Erwachsenenbereich einigermaßen erfolgreich arbeiten will, braucht man viele Eigengewächse", sagt Oehl. Es braucht eigenen Nachwuchs, der quatitativ und qualitativ breit aufgestellt ist, damit Talente nicht abwandern. "Das wollen wir verhindern, indem wir fördern und fördern und fördern", meint Oehl fast mantraartig.

Einen wesentlichen Beitrag dazu hat eben Knut Holzschuh in den vergangenen elf Jahren geleistet. Einst war der heute 64-Jährige in Hanau und Frankfurt als Spieler wie Trainer in der Bundesliga aktiv und hatte auch diverse Trainerlizenzen erworben. Als er mit 52 Jahren seinen Job verlor, steckte er den Kopf nicht in den Sand, sondern sattelte um und ist seither beim TB tätig. Wie viele Kinder und Jugendliche er in Sachen Hockey ausgebildet hat, weiß er nicht, aber ein paar hundert dürften es im Laufe der Jahre gewesen sein.

Der Headcoach gibt Tipps

Derzeit ist er noch für drei Nachwuchsmannschaften verantwortlich und coacht auch das erste Damen-Team in der Oberliga. "Es ist ja so, dass ich nicht nur die Mannschaften trainiere, sondern auch bei den anderen drüberschaue und anwesend bin, mir das Training anschaue, und der Headcoach gibt dann den Trainern Tipps", erzählt Holzschuh am Tag nach der Veranstaltung auf dem Hockey-Gelände am Telefon. "Man muss einen Überblick über das Große und Gesamte haben", hat er seinem Nachfolger Reynard Goh mit auf den Weg gegeben.

Und auch noch ein Anliegen, das ihm während seiner Trainerzeit stets wichtig war: "Wir müssen die Kinder und Jugendlichen weiterentwickeln – im sportlichen und auch im menschlichen Bereich. Denn wir haben ja auch irgendwo einen kleinen Erziehungsauftrag", formuliert Holzschuh sein Credo. Und er dürfte Goh empfohlen haben, einen weiteren Weg weiterzugehen, der auch Oehl am Herzen liegt: Jüngere Spieler aus dem Erwachsenenbereich in der Jugend als Co-Trainer aufzubauen.


Der NHTC in der Bundesliga


Wie schwierig es ist, qualifizierte Trainer zu finden, haben die TB-Verantwortlichen bei der langen Suche nach einem hauptamtlichen Nachwuchscoach schmerzhaft verspürt. Mit Goh sind sie fündig geworden – und zwischen den Zeilen ließ Oehl durchblicken, dass "es vielleicht bald eine freudige Überraschung" geben könnte. Schließlich steht ein zweiter hauptamtlicher Coach noch auf dem Erlanger Wunschzettel.

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