Nur mit Schnelltest: Ein Sportredakteur beim Hockey

23.3.2021, 06:00 Uhr
Negativ: Der Sportredakteur darf auf den Hockeyplatz.

© anzeiger-schnelltest-20210321-122010_app11_00.jpg, NN Negativ: Der Sportredakteur darf auf den Hockeyplatz.

Als Sportredakteur macht man in dieser Pandemie so einiges mit. Die meiste Zeit sitzt man daheim, schaut wahlweise auf den Laptop oder das Handy und versucht, möglichst viele und schöne Geschichten zu finden. Die Menschen, die noch spielen oder kämpfen dürfen, erzählen einem regelmäßig davon, dass sie ja permanent auf das Coronavirus getestet werden, um zumindest etwas mehr Sicherheit in unsicheren Zeiten zu haben.

Wenn man als Journalist doch einmal herauskommt, unterschreibt man allerlei Formulare, auf denen man versichert, dass man niemanden kennt, der jemanden kennt, der womöglich infiziert sein könnte. Noch kurz Fiebermessen, dann öffnen sich die Tore der Stadien. Natürlich muss man auf seinem Platz dauerhaft Maske tragen, auch bei 30 Grad in der prallen Sonne, weshalb der Stoff vor Mund und Nase im Sommer 2020 schnell einem nassen Handtuch glich.

HNO-Arzt und Türsteher

Beim Hockey hingegen wollen sie nichts dem Zufall überlassen. Als der Sportredakteur und der geschätzte Kollege Daniel Marr mit seiner großen Kamera beim Nürnberger HTC über die Türschwelle treten, empfängt sie Ali Mahdi. Von Montag bis Freitag ist der Vater von NHTC-Spieler Götz Mahdi HNO-Arzt, an diesem Samstag ist er auch Türsteher. Denn auf die Anlage kommt nur, wer getestet ist. Was für Spieler, Trainer und Betreuer gilt, das gilt auch für Journalisten.

Auf einem Holztisch sieht man schon das Stillleben der Pandemie. Desinfektionsmittel, Tücher – und jede Menge ungenutzte Schnelltests.

Für den Sportredakteur ist es tatsächlich der erste Test seines Lebens – er sitzt ja ohnehin jeden Tag nur daheim im Wohnzimmer. Ali Mahdi nimmt das Stäbchen, schiebt es in die Nase – bis dahin läuft alles, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Doch dann fühlt es sich an, als würde das kleine weiße Etwas das Hirn kitzeln, es brennt, ein Würgereiz setzt ein. Aaaaah! Geschafft!

Nach zehn Minuten kommt die frohe Kunde. Der Türsteher gewährt Einlass, die FFP-Maske muss der Sportredakteur trotz negativem Test aber weiterhin tragen. Als er alleine auf der Tribüne Platz nimmt, schaut der Schiedsrichter ein paar Meter weiter skeptisch. Wer man ist? Journalist – und negativ getestet. Ein Lächeln. Dann ertönt der Anpfiff. Und der Sportredakteur atmet auf.

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