Palikuca bestätigt: Auch Ewerton wechselt zum HSV!

1.7.2019, 15:10 Uhr
Augen zu und weg! Ewerton wird künftig für den Verein verteidigen, dem er im Februar 2019 noch im DFB-Pokal begegnete.

© Sportfoto Zink / DaMa Augen zu und weg! Ewerton wird künftig für den Verein verteidigen, dem er im Februar 2019 noch im DFB-Pokal begegnete.

Ewerton José Almeida Santos ist endlich wieder in Deutschland - am Training des 1. FC Nürnberg nahm der aus der Heimat zurückgekehrte Brasilianer am vergangenen Montag trotzdem nicht teil. Er war, wie der Verein mitteilte, "in Absprache mit dem Club in Vertragsverhandlungen" gefordert. Dafür ging es von Brasilien via Madrid direkt nach Hamburg, wo der Innenverteidiger nach ein bisschen branchenüblicher Verzögerung einen Zweijahres-Vertrag erhält.

Sensible Sprunggelenke und eine Finanzspritze 

Für den Wunschspieler des Hamburger Trainers Dieter Hecking, der einst auch den FCN von der Seitenauslinie anleitete, überweist der HSV dem Club eine festgeschriebene Ablösesumme, die zwischen zwei und zweieinhalb Millionen Euro liegt - nicht wenig für einen 30 Jahre alten Profi mit sensiblen Sprunggelenken, dessen Vertrag im nächsten Sommer ausgelaufen wäre. Der Club hatte für Ewerton vor zwei Jahren 800.000 Euro an den Sporting Club in Lissabon bezahlt.

Es ist Ewertons siebter Vereinswechsel seit 2009, länger als in Nürnberg spielte er nur für Anschi Machatschkala in Russland. Beim Club war Ewerton eine starke Stütze der Aufsteiger von 2018. In Deutschland tätig war der in der Abwehrzentrale mit enormer antizipatorischer Klasse, Konsequenz, aber auch Eleganz und gekonnter Spieleröffnung aufwartende Südamerikaner zuvor für den 1. FC Kaiserslautern tätig gewesen.

Ewerton hätte "maßgeblichen Anteil" daran gehabt, "dass der FCK die zweitbeste Defensive der Liga hatte", sollte Andreas Bornemann, Nürnbergs damaliger Sportvorstand, nach dem Festzurren seines damaligen Königstransfers sagen. Und Ewerton sollte den Vorschusslorbeeren gerecht werden: Souverän im Defensivzentrum und wichtig als aufgerückter Akteur war es der Innenverteidiger, der Ende Januar beim immens wichtigen Auswärtserfolg bei Union Berlin den Club mit dem Kopf zum Sieg wuchtete. 

In der Bundesliga verpasste Ewerton im Anschluss fast die gesamte Hinrunde wegen eines Syndesmosebandanrisses und kam erst Anfang Dezember zu seinem Debüt in Deutschlands höchster Spielklasse; Anfang Mai erlitt er einen Muskelfaserriss. Vor dieser erneuten Verletzung hatte der Brasilianer jedoch gezeigt, wie sehr er mit seiner Zweikampfstärke und Abgeklärtheit dem Altmeister auch in Deutschlands höchster Spielklasse weiterhelfen kann. 

Canadi formuliert seinen Wunsch 

Sportliche Schwächung hin oder her: Mit Transfereinnahmen von rund zehn Millionen Euro hat der 1. FC Nürnberg jetzt jedenfalls finanziellen Spielraum, bisher zahlte man nur für Robin Hack eine Ablöse (500.000 Euro an die TSG Hoffenheim). Sportvorstand Robert Palikuca beschreibt die anstehenden Transfers als "sehr konkret", bis zum Start ins österreichische Trainingsquartier am 7. Juli sind noch mehrere Neuzugänge zu erwarten.

Im Gespräch und perspektivisch als Ewerton-Ersatz vorstellbar war hierbei zuletzt oft Lars Lukas Mai, ein Abwehrtalent vom FC Bayern München, das sich wohl zunächst hinter Georg Margreitter und Lukas Mühl anstellen müsste. Was er sich generell wünscht, formuliert Trainer Damir Canadi knapp und präzise: "Gute Spieler." 

 

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