Respekt, aber keine Angst: Fürth empfängt Heidenheim

3.12.2020, 12:14 Uhr

Treffsicher, aber noch nicht am Limit: Bei Havard Nielsen sieht der Trainer "noch Luft nach oben". © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NNZ

Die Antwort von Stefan Leitl passte zu den frostigen Temperaturen draußen vor dem Pressekonferenzraum. Fast schon unterkühlt moderierte Fürths Trainer am Donnerstagvormittag die Frage nach dem aktuellen Hype um seine Mannschaft. Fünf Spiele in Serie gewonnen, den Nachbarn aus Nürnberg in dessen Stadion besiegt, Platz eins in der zweiten Bundesliga - wie gelingt es da, auf dem eisigen Boden zu bleiben?

Es gebe keinen Grund abzuheben, antwortete Leitl auf die entsprechende Frage, "auch die Jungs können die Situation gut einschätzen". Was man eben so sagt, wenn man den Hype vom eigenen Personal fernhalten möchte. Die Stimmung ist natürlich gut im Training derzeit, aber auch da hat Leitl beobachten dürfen, dass sich keiner zurücklehnt, nur weil er gerade Mitglied der Mannschaft der Stunde ist. "Die Jungs", sagt Papa Leitl, "wollen immer mehr, wollen immer weiter, sind gierig auch in den Trainingseinheiten."

Heidenheim mit Comeback-Qualitäten

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Am Samstag können seine Spieler ab 13 Uhr (Liveticker bei nordbayern.de) ein weiteres Mal beweisen, dass sie sich tatsächlich nicht ablenken lassen von den Lobeshymnen, die da gerade überall auf sie angestimmt werden. Zu Gast ist dann im Ronhof mit dem FC Heideheim eine Mannschaft, die zumindest im November nicht verloren hat.

Gegen den Hamburger SV verwandelte das Team von Frank Schmidt noch ein 0:2 in ein 3:2, in Kiel holte sie in den Schlussminuten immerhin noch einen Punkt; ebenfalls nach einem 0:2. Die "guten Comeback-Qualitäten" sind auch Stefan Leitl aufgefallen, nur auf Willen, Kampfkraft und Laufstärke will er diese Ergebnisse allerdings nicht reduzieren. "Da steckt schon ein Plan dahinter", sagt er, "den Sieg haben sie sich durch ihre Art und Weise verdient."

"Noch Luft nach oben" bei Derbyheld Nielsen

Mit der Art und Weise, wie seine Mannschaft spielt, kann Leitl natürlich auch sehr zufrieden sein. Beim Derbysieg gegen den 1. FC Nürnberg überzeugte die SpVgg Greuther Fürth ein weiteres Mal mit forschem Pressing, schönen Kombinationen und am Ende auch mit der nötigen Widerstandskraft, um den knappen Vorsprung zu verteidigen.

Verbesserungsmöglichkeiten sieht Leitl aber trotzdem noch - sogar beim Derbyhelden, dem zweifachen Torschützen Havard Nielsen. "Stürmer werden natürlich immer an Toren gemessen", sagt der Trainer, "wir bewerten sie aber auch gerade im Spiel gegen den Ball." Und da hätten sowohl Nielsen als auch Sturmpartner Branimir Hrgota "noch Luft nach oben". Gerade Nielsen habe nach ein paar verletzungsbedingten Pausen noch ein wenig Rückstand und ist noch nicht dort, wo ihn der sein Trainer im Laufe der Saison haben will. Auch hier also kein Grund zu voreiliger Euphorie.