Roland Böller und der Erlanger Turnerbund haben ehrgeizige Pläne

16.2.2021, 06:09 Uhr
Roland Böller und der Erlanger Turnerbund haben ehrgeizige Pläne

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Ja, es gibt auch positive Meldungen zum Spitzen-Schwimmsport in Erlangen. Auch wenn der Streit zwischen dem Turnerbund und dem Bayerischen Schwimmverband (BSV) über die Verlegung des Landesstützpunkts nach Nürnberg weiter köchelt und zu einer Begegnung der Kontrahenten in Nürnberg vor Gericht am 18. März führen wird.

Doch nicht nur die Verpflichtung von Roland Böller als TB-Cheftrainer in Sachen Schwimmen sorgt für Zufriedenheit beim Turnerbund. Auch die stattliche Liste vielversprechender Neuzugänge in den letzten Wochen und Monaten – trotz der Verlagerung des Landesstützpunkts durch den BSV – hat die Stimmung nicht nur in der Schwimmabteilung zuletzt unübersehbar gehoben.

Athleten aus Nürnberg, Bamberg und Forchheim

Aus Nürnberg, Bamberg und Forchheim haben sich zuletzt elf Landeskaderathleten den Trainingsgruppen von Böller und Domenik Erlwein angeschlossen: Laura und Anthony Blumenthal Haz, Julia, Lisa und Luca Barth, Carla Primorac, Emilia Collmer, Helena Bersch, Cedrik Kreil, Gedion Efrem und Ferdinand Hartmann heben die Qualität der täglichen Trainingsarbeit merklich an.


Roland Böller ist neuer Cheftrainer des TB Erlangen


Zumal sich da mit Kellie Messel, Mykyta Rodenko, Helene Schall, Peter Varjasi, Annalena Wagner, Anouk Walther und Amelie Zachenhuber sieben Bundeskaderathleten des TB tummeln, zu denen sich auch noch Nerea Gutierrez von der SSG 81 gesellt, die als weitere Erlangerin ebenfalls dem Bundeskader angehört.

"Sie wollen unter Roland Böller trainieren"

"Sie wechseln auch jetzt noch aus Nürnberg, aus Forchheim und München zu uns nach Erlangen, weil sie unter Roland Böller trainieren wollen", berichtet TB-Präsident Matthias Thurek durchaus stolz. "Wir sind offen für alle Leistungsschwimmer aus der Metropolregion, denn wir haben Böller natürlich mit der Zielsetzung verpflichtet, den Spitzensport in Erlangen zu fördern", sagt Thurek. Schließlich habe man in all den Jahren hervorragende Voraussetzungen geschaffen und arbeite weiter an deren Optimierung. "Die jahrzehntelange gute Arbeit im Leistungssport soll fortgesetzt werden", und das lasse man sich "auch von außen nicht zerstören", so der TB-Präsident.

Ein Gerichtstermin im März

"Ich bin jetzt erst einmal froh, dass es hier vor Ort auf dem hohen Niveau weitergeht. Wir haben sehr ehrgeizige Pläne, haben mit Abstand die meisten Nationalmannschaftsmitglieder in Bayern", konstatiert Roland Böller im EN-Gespräch anlässlich des Arbeitgeberwechsels, nachdem der BSV seine Tätigkeit als Landesstützpunkttrainer zum Jahresende 2020 bekanntlich beendet hatte. Wobei juristisch das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, alle Beteiligten dem Gerichtstermin im März gespannt entgegenfiebern.


Bestleistungen trotz Verbandsquerelen


"Der Zulauf ist da, über den wir uns freuen. Wir sind ambitioniert und haben über die Jahre eine gewisse Qualität nachgewiesen" – auch von bayerischen Kaderathleten. Mehr will Böller aber angesichts des schwebenden Verfahrens nicht sagen. Das Engagement des TB in Person von Thurek und der Verantwortlichen der Schwimmabteilung habe ihn beeindruckt, ebenso das vieler Sponsoren, von denen einige sich zudem um weitere Unterstützer bemüht hätten, der Stadt und Stadtwerke, dieses Gesamtpaket habe den Ausschlag gegeben, andere, durchaus lukrative Angebote auszuschlagen. Oder wie es Thurek formuliert: "Wir haben breite Unterstützung durch die Stadt, haben auch viele neue Sponsoren dazugewonnen, die helfen, Roland Böller zu bezahlen" und in Erlangen zu halten.

Wobei beide explizit auf die Feststellung Wert legen, dass ihnen in erster Linie die Sportler am Herzen lägen. Sich für sie einzusetzen, sei all den aktuellen Ärger wert.

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