Dreispringerin dankt Trainerin Tina Pröger

Rührende Widmung beim TSV Zirndorf: "Diese Medaille ist für dich"

5.9.2021, 15:49 Uhr
Katharina Weinberger widmete ihrer Trainerin Tina Pröger nach diesem Sprung ihre Medaille.

© Marcus Grun, NN Katharina Weinberger widmete ihrer Trainerin Tina Pröger nach diesem Sprung ihre Medaille.

Den etwas unglücklichen vierten Platz belegte Johanna Westphal-Luther im Feld der W 15. Zwar sprang sie in ihrem zweiten Versuch so weit wie noch nie und landete mit einer Weite von 9,22 Metern in der Grube.


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Leider reichte das allerdings nicht ganz, um ihre Konkurrentin Julia Rosner aus Weiden vom Bronze-Rang zu verdrängen. Mehr wäre ohnehin nicht möglich gewesen, denn den Sieg machten die beiden Kader-Athletinnen Lina Bachmann, die sich Gold holte, und Luisa Englisch unter sich aus: Beide sprangen deutlich über zehn Meter.

"Die zwei konnten natürlich ganz anders trainieren", erklärt TSV-Trainerin Tina Pröger – selbst erfolgreiche Weit- und Dreispringerin – diesen Weitenunterschied. Ihrer jüngsten Springerin attestiert die 26-Jährige aber viel Potenzial: "Sie erinnert mich an mich, als ich klein war."

Auch ihr habe damals etwas Selbstvertrauen gefehlt. "Das muss sich einfach entwickeln. Johanna hat sich noch nicht ganz getraut, zum Brett hinzulaufen und ist lieber davor abgesprungen als zu übertreten." Allerdings, so die Trainerin, sei das auch erst der erste Wettkampf auf diesem Niveau für die junge Athletin gewesen. Prögers Prognose: Mit der Erfahrung werde auch das Selbstbewusstsein kommen.

Luisa Felix im Duell mit Katharina Weinberger

Einen Schritt weiter sind da Luisa Felix und Katharina Weinberger, die in der U 23-Konkurrenz zu Gold und Silber sprangen. "Luisa hatte ziemliche Probleme mit dem Anlauf", diagnostizierte Tina Pröger nach dem Wettkampf, bei dem Felix nur drei gültige Versuche in die Grube setzen konnte.

Erst mit dem vorletzten Sprung setzte sich Felix mit einer Weite von 10,96 vor ihrer Vereinskollegin Weinberger durch, die in ihrem letzten Versuch – ebenso wie Felix – um Haaresbreite übertrat und so nicht mehr kontern konnte.

"Die beiden haben sich richtig gebattlet", freute sich Pröger über die Leistungen ihrer Schützlinge. Dieses gegenseitige Pushen stellt sie auch im Training fest, obwohl Weinberger und Felix grundverschiedene Springerinnen sind: "Katharina springt technisch wunderschön und kommt eher über die Kraft, Luisa macht viel über ihre Größe. Katha ist ehrgeiziger, Luisa muss noch Kraft aufbauen und die Technik verbessern, damit ihre körperlichen Vorteile noch besser zur Geltung kommen."

Jungen in den Startlöchern

Am Ende des Wettkampftages in Hösbach war Pröger überaus zufrieden: "Außer der Weite wüsste ich nicht, was groß hätte besser laufen können. Vielleicht noch die Bronzemedaille für Johanna. Aber Gold und Silber – besser geht halt nicht."

Perspektivisch soll es beim TSV Zirndorf aber noch besser werden, so der Plan von Tina Pröger. Dazu sollen aus der eigenen Jugend, die auch von Katharina Weinberger trainiert wird, Talente gefördert werden. Die besten Voraussetzungen also, um Zirndorf auch längerfristig zu einer Hochburg des Dreisprungs auszubauen und zu etablieren.

Vielleicht springen auch bald Jungen im TSV-Trikot, die Zirndorfer Talente sind allerdings noch zu jung, um im Dreisprung starten zu dürfen. Neben den guten Wettkampfleistungen ihrer drei Schützlinge durfte sich Tina Pröger auch noch persönlich freuen, denn Katharina Weinberger widmete ihre Silbermedaille via Instagram ihrer Trainerin. "Diese Medaille ist für dich", schrieb die Springerin.


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"Ich glaube, das ist das Schönste, was man als Trainer hören kann. Das freut einen extrem und zeigt mir auch, dass ich als Trainerin nicht ganz falsch bin", erzählt Tina Pröger gerührt.

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